35 in der mörderifchen Schlacht bei Lenzen(Lunkini). Was nicht fiel durch das Schwert, fand ſeinen Tod in den Fluthen.
Ob und welchen Antheil der Knjaͤs von Brandenburg an dieſem Aufruhr genommen, iſt unbekannt; wahrſcheinlich verhielt er ſich ruhig. Bald nachher, als Heinrich auch die Ukermaͤrker beſiegte und zinspflichtig machte(934), hatte er noch mehr Urſache es zu bleiben; die Deutſche Herrſchaft ward in den dies: ſeitigen Landern immer weiter ausgebreitet, immer feſter begruͤndet. Heinrich ſtarb 936. Bis zur Wahl und Kroͤnung des neuen Monarchen ward die Vertheidigung Sachſens gegen die Einfaͤlle der Slaven ganz insbeſondere dem oben genannten Siegfried anvertraut(1), der aus dieſem Grunde der Feierlichkeit nicht ſelbſt beiwohnen konnte(2): ein Beweis, wie ſehr man die un— ruhigen Geiſter fuͤrchtete, wie ſehr man bei dem Tode eines ſolchen Regenten, wie Heinrich geweſen war, der jene mit feiz nem gewaltigen Arme beſiegt und niedergehalten hatte, glaubte auf der Hut fein zu muͤſſen. Es blieb Ruhe. Heinrich's Nachfol⸗— ger aber, Otto J. oder der Große(936— 973), griff mit noch kraͤftigerer Hand als fein Vater ein in die äußern wie in die innern Angelegenheiten der Slaven. Einen deutlichen Beweis hiervon legte er ſchon dadurch ab, daß er 937 an die Stelle Siegfried's deſſen Bruder Gero zum Markgrafen der Oſtmark erhob, einen Mann, welcher ſich eben ſo ſehr durch Muth und Tapferkeit wie durch ſeine chriſtlichfromme Geſinnung auszeichnete(2); und er hat ſich dieſer hohen Stellung vollkommen wuͤrdig gemacht, fo daß er ſich ſogar den Titel eines Herzogs von Sachſen erwarb(946), einen Titel, welcher, ſeitdem das Saͤchſiſche Haus auf den Deutſchen Thron geſtiegen war, aufgehört hatte. Dieſem Helden lag es insbeſondere ob, die zins—baren Slaven hier auf dem rechten Ufer der Mittelelbe, bei der Havel,— deren Laͤnder Otto oder vielleicht ſchon Heinrich muß in Gaue oder Bezirke eingetheilt haben; denn der Gau Heveldun z. B., zu welchem Brandenburg gehoͤrte, kommt ſchon 937 in
Vgl. Waitz a. a. O., der gewiß hier das Richtige geſehen hat.
Vgl. v. Raumer's Reg. S. 30. Nr. 127,
S. uͤber ihn das Zeugniß von Witichind. Annal. III. pas. 658. ©
) 8. }