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So ſchien das Chriſtenthum(*) und nicht minder die Herr: ſchaft der Deutſchen in dieſen Gegenden feſt begründet zu fein, und fo lange Otto J. lebte(4 973), blieb Alles in den Schranz ken des Gehorſams: ein Beweis, mit welcher Kraft er die Zügel der Regierung muß gehandhabt haben. Auch unter ſeinem Nachfolger Otto II.(973— 983) dauerte der Friede noch eine geraume Zeit fort. Während deſſen nahm ſich ſogar der kaufmaͤnniſche Verkehr zwiſchen den Slaviſchen und Deutſchen Laͤndern auf(2), und fo mag wohl ſchon damals unſere Havel von Handelsſchiffen befahren worden ſein. Die Anweſenheit des Biſchofs und anderer hoͤherer und niederer Geiſtlichen, desgleichen eine Deutz ſche Beſatzung hieſelbſt mußte Beduͤrfniſſe herbeirufen, welche nur aus den Germaniſchen Landen herbeigeſchafft werden konnten. Ob und inwieweit ſich daneben Ackerbau und bürgerliche Gewerbe und Kuͤnſte verbreitet haben, laͤßt ſich aus Mangel an Nachrichten nicht beſtimmen.
Mittler Weile war Thiatmar, jener erſte Biſchof in Bran— denburg, geſtorben(969) und an feine Stelle Dodilo oder Du— dolinus gekommen, der indeſſen nicht lange den Krummſtab fuͤhrte: er wurde von den Seinigen erdroſſelt(980) und zu Brandenburg im biſchoͤflichen Ornate beerdigt, ſollte aber ſelbſt im Grabe nicht Ruhe haben. Markgraf Dietrich hatte naͤmlich bei den Wenden durch ſeine Grauſamkeit, Habſucht und durch ſeinen Stolz ſich und ſeine Landsleute dermaßen verhaßt gemacht, daß jene freien Soͤhne der Natur die bitterſte Rache kochten. Eine Unredlichkeit von Seiten des Herzogs Bernhard gegen einen Slaviſchen Fuͤrſten und ein unvorſichtiges wegwer— fendes Wort, das Dietrichen bei dieſer Gelegenheit entfiel, fachte den ſchon glimmenden Zunder an zur hellſten Flamme, reizte die Erbitterung zum thaͤtlichen Ausbruch. Jener Slaviſche Fuͤrſt war Miſtewoi, Herr der Winuler(2) im heutigen Mecklenburg
Bal. v. Raumer's Reg. S. 60. Nr. 289.
S. v. NRaumer a. a. D. S. 55. Nr. 258,
2) So Helmold. Andere, z. B. Ditmar von Merſeburg, nennen ihn einen Fuͤrſten der Obotriten. Vielleicht iſt's dasſelbe, inſofern die Winuler wohl zu den Obotriten gerechnet wurden. Übrigens darf