verdrängt hatte. Nach dem Zeugniß der meiſten Schriftſteller
beſtand fein Bildniß aus der Geſtalt eines Menſchen— ob ei: nes Mannes oder einer Frau, iſt ungewiß— mit drei Koͤpfen;
daher auch wohl ſein Name; denn Tri ſoll im Slaviſchen drei und Glaff Kopf bedeuten. In ſeinen Haͤnden, erzaͤhlt man, habe er einen gehoͤrnten Mond gehalten(). Was man ſich unter ihm eigentlich vorgeſtellt habe, welchen Gegenſtand oder welche Kraft der Natur in ihm verehrt, iſt uns nicht überliefert, und jedes diesfallſige Behaupten bloße Vermuthung. Nur das erſcheint glaublich aus dem Symbole des gehoͤrnten Mondes, daß er Bezug auf dieſen Himmelskoͤrper gehabt habe.
Anlangend das Weitere dieſer allgemeinen Empoͤrung, ſo begnuͤgten ſich die Slaven nicht damit, bloß die Gegenden diesſei der Elbe verheerend zu durchziehen, zu morden und zu pluͤn— dern: ſie ſetzten ſogar uber dieſen Strom, ſengten und hauſten auch dort auf graͤßliche Weiſe. Hier aber hatten ſich mittler Weile die Deutſchen Fuͤrſten und Biſchoͤfe unter dem Markgrafen Dietrich geſammelt und fühlten ſich ſtark genug dem Feinde entgegenzugehen. Auf dem Balſamer Felde in der Altmark treffen ſie ihn: es kommt zur Schlacht, und die Deutſchen ſind ſo glücklich zu ſiegen und die Slaven uͤber die Elbe zuruͤckzuwerfen. Dieſer glaͤnzenden Waffenthat ungeachtet wird Dietrich noch in demſelben Jahre ſeines Markgrafenthumes entſetzt, und nicht mit Unrecht; denn all das ſchreckliche Blutvergießen, all die Verluſte an geiſtlichen und weltlichen Gütern, die bedeutende Beſchraͤnkung der katholiſchen Kirche, die grauenvolle Ausrottung des Chriſtenthums im größten Theile der Länder zwiſchen Oder und Elbe fiel allein ihm und ſeinem Hochmuthe zur Laſt. Verflucht und verabſcheut von Jedermann brachte er die noch übrige Zeit ſeines Lebens in Armuth und Elend hin, zufrieden, daß ihm, um nicht Hungers zu ſterben, vom Domcapitel zu Magdeburg eine Praͤbende verliehen ward. Kaum zwei Jahre genoß er die Wohlthat: Gram und Gewiſſensbiſſe zehrten an feinem Leben, und ſchon 985 verließ er das Zeitliche, ein leben—diges Beiſpiel zu dem Sprichworte: Hochmuth kommt vor dem
) Monach. Pirnensis bei Koeler. de Pribislao, pag. 20.