74 geweſen, von da aber in den Dom zu Berlin übergegangen ſein. Jetzt iſt ſie wohl auch da nicht mehr, und vielleicht ſchon ſeit laͤngerer Zeit abhanden gekommen. Pribislav wurde in Bran— denburg beerdigt und zwar, wie einige Hiſtoriker melden n)) in der Marienkirche, was nicht unwahrſcheinlich iſt, da bereits ſeine Vorfahren daſelbſt lagen. Dort ſoll auch Petruſſa ihre Ruheſtaͤtte gefunden haben.
Albrecht iſt wohl anfaͤnglich in ſeiner neuen Herrſchaft nur mild aufgetreten; er mochte es der Zeit uͤberlaſſen, das all— maͤhlich herbeizuführen, was geändert werden ſollte und mußte. So am wahrſcheinlichſten, und wenn eine Nachricht() meldet, er habe ſofort das Heidenthum abgeſchafft, fo dürfen wir der: felben nicht unbedingt glauben; Gewiß gehören dieſe ſtrengen Maßregeln erſt der zweiten Periode an, der Zeit nach 1157, nach der letzten Eroberung Brandenburgs. Darum mochte auch der damalige Biſchof Wiger— es war der vierzehnte ſeines Ames— noch immer Bedenken tragen, ſeinen Sitz wieder nach Brandenburg zu verlegen: vor der Hand wurde fuͤr das ganze Havelland ein Abt angeſtellt, Namens Heinrich(2). Und die Folgezeit hat gelehrt, wie gegruͤndet dieſe Bedenklichkeit geweſen. uͤberdem beſchaͤftigten Albrecht den Baͤren noch viel zu ſehr ſeine Mißhelligkeiten mit Heinrich dem Löwen, Dieſe wurden erſt
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) Vgl. Gottſchling's Beſchreibung Brandenburgs S. 37 f. Das ſichere Zeugniß eines Monumentes fuͤr dieſe Nachricht fehlt jedoch. Vgl. v. Rochow: uͤber Brandenburg. S. 77. Eine reine Fabel iſt es, wenn Seckt(Geſchichte Prenzlau's Theil 1. S. 16., vgl. Riedel in v. Ledebur's Allgemeinem Archiv. Bd. J. S. 197. Anmerkung 8.) meldet:»Der ſtaͤrkſte Beweis(daß Pribislav noch vor ſeinem Ende oͤffentlich den chriſtlichen Glauben angenommen habe) iſt indeſſen wohl ſein noch vorhandener Leichenſtein zu Brandenburg, wo er in der Marienkirche auf dem Harlunger Berge begraben liegt. Denn im Jahre 1755, wo die Geſchichte Prenzlau's erſchien, war die Ma— rienkirche laͤngſt abgetragen, und von ihr nichts, auch keiner der Leichenſteine mehr vorhanden.
2) Bei v. Raumer S. 164. Nr. 954.
) S. Buchholtz's Geſchichte Brandenburgs. Th. J. S. 412 f. und die daſelbſt angefuͤhrte Urkunde. Bei v. Raumer fehlt ſelbige; doch vgl. deſſen Res. Nr. 1073 f.