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Geschichte der Kur- und Hauptstadt Brandenburg von den frühesten bis auf die neuesten Zeiten : Mit Benutzung des Stadt- und Stiftsarchives und anderer gedruckter und ungedruckter Urkunden / Von M. W. Heffter, Königl. Professor und Prorector am Gymnasio zu Brandenburg ...
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(Praemonstratum, das vorher(im Traume vielleicht) ihm An­

genannt worden. Allein ihr Stifter

gezeigte) Praͤmonſt

ward im Jahre

Frrkliſeſ 6, t Mr MSBeknr r hnhker Lr, fe in Magdeburg erhoben

egenheit, dieſen feinen Orden ſelbſt hier­

und erhielt da

eutſchland zu verpflanzen. So ſehr auch

her in anfangs die große Strenge mißfiel, zu welcher die Mitglieder

as nor

ſich verbinden mußten, ſo verbreitete ſich derſelbe doch bald, ſelbſt diesſeit der Elbe. Der Biſchof Wiger von Brandenburg naͤm­

lich bekannte ſich perſoͤnlich zu dem Orden(1) und ſtiftete

bereits 1139 zu Leitzkau ein Kloſter aus Praämonſtratenſern(2). Jetzt(nach 1157), wo er neue Gelegenheit erhielt, die Gren­

zen der Kirche zu erweitern, nahm er den Vortheil ſeines Ordens wahr und beorderte, gewiß eben von Leitzkau aus, eine Anzahl der dortigen Moͤnche nach der Burg Brandenburg und zwar zur Errichtung eines biſchoͤflichen Canonicates. Hier lag indeſſen,

wie wir ſchon oben erwahnten, die Kathedrale in Ruinen: fie war nicht geeignet zur Aufnahme der neuen Apoſtel. Wiger

ſah ſich olſo genoͤthigt, dieſelben einſtweilen nach dem benachbar ten Dorfe Parduin zu verlegen und daſelbſt ihnen bis zur Wie­derhe er,. der Petrikirche die St. Gotthardskirche einzuraͤu men(* Die ams Einrichtung des Stiftes auf der Burg

erlebte de. nicht: er ſtarb bereits zu Ende des Jahres 1160(59. Sein Nachfolger Wilmar indeſſen ſetzte fort, was jener begon nen. Gleich im Jahre darauf(1161), nachdem feine Wahl ge ſchehen, begab er ſich nach Magdeburg(vielleicht zu feiner Weiz hung), und bei dieſer Gelegenheit beſprach er die Sache mit dem Erzbiſchofe Wichmann und deſſen Capitel. Darauf erließ er ein Edict, durch welches er das Canonicat nun foͤrmlich ein ſetzte. Aus feinem biſchoͤflichen Sprengel wies er ihm die noͤthi gen 5. an, gab ihm einen Propſt und ſetzte ſeinen Rang im Bisthume feſt. Damit ward eine Anſtalt gegruͤndet, welche ohne Widerrede ſich große Verdienſte um die Verbreitung

) Vgl. Gercken S. 73.

*) S. Gercken S. 74., desgleichen S. 316 f. Nr. VII. Vgl. S. 360 ff. Nr. XIV.;

3) S. Gercken S. 356. 369. 373

) S. Gercken S. 82.