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114 gelium in der Linken, die beiden Schluͤſſel in der Rechten haltend; die Umſchrift: Secretum capitulare ecclesiae Brandenburgensis.
Im Innern war die Anſtalt aufs ſorgfaͤltigſte geordnet: jegliches Verhaͤltniß ſcharf geſondert, jegliches Amt einem beſtimm— ten Vorgeſetzten ertheilt. Es* hier alſo(*) ein Kellner (cellarius oder, wie er auch in Urkunden heißt, cellerarius), welcher die Vorraͤthe, eee r. in den Kellern beaufſichtigte; ein Kämmerer(camerarius), welcher die Einnahmen und Aus— gaben berechnete, die Caſſe führte; ein Schatzmeiſter(thesau
rarius), welcher die goldenen und ſilbernen Gefäße 20, in Ver— wahrung hatte; ein Baumeiſter(magister structurae), der die
nothwendigen Bauten leitete; ein Schulvorſteher scholasticus), welcher den Unterricht der Novizen beſorgte; ein Muſik- und Ges fang= Director(cantor), welcher in der Muſik und dem Geſange unterrichtete und im Kloſter und in der Kirche durch Vorſingen und Orgelſpiel den Geſang dirigirte; ein Vorſtand des. tals(magister hospitalis oder hos 6 ein Küfter(cu—= stos), welcher darauf hielt, daß d ie Andachtsüͤbungen us Ceremonien puͤnktlich und ee.. zorſchrift abgehalten wurden. Fuͤr die Marienkirche, als welche beſonders wichtig für das Stift wurde, beſtellte man einen nr e. Dirigenten Crectorem ecclesiae Beatae Virginis in monte). Auf Beobachtung der vorgeſchriebenen Ordnung im gemeinſamen Tagewerk in der Anſtalt
hielt der Prior: er berief das Capitel zu gema, r Berathung, praͤſidirte in den Verſammlungen, ſetzte Inſtrumente auf über oͤffentliche Verhandlungen u. ſ. w. Oberſter Vorſtand des Ganz zen, ohne deſſen Zuſtimmung und Wiſſen nichts Wicht tiges vorgenommen werden durfte, der das Außere und Innere des ſtituts beaufſichtigte, der insbeſondere über ſtrafbare Handlungen Züchtigungen, wenn auch nur niederer Art, verhaͤngen durfte, war der Propſt(praepositus):. Als der nächfte nach dem Bi— ſchofe vereinigte derſelbe mit feiner Würde beim Stifte das Ar— chidiaconat über den groͤßern Theil des biſchoͤflichen Sprengels.
In
) uber dieſe Stiftsbeamten und ihre Namen ſ. Gerken in der Stiftshiſtorie.