beſte Ritter und der rüſtigſte Kriegsheld. Iron war auch ein ſchoͤner Mann und ſtattlich von Anſehen, ſtark und gewandt in Ritterſchaft. Seine größte Luft war Thiere zu jagen, und damit vollbrachte er manche große Heldenthat.
In(5) Apollonius Landen war ein Wald, der hieß Walz ſlaung⸗Wald(der Schwarzwald 2 und war auf der Graͤnze und weſtlich gelegen an Frankenland. Uber dieſes herrſchte König Salomon, der maͤchtigſte und tapferſte aller Könige und reich an fahrender Habe; ſeine Gemahlin hieß Herburg. Sie hatten eine Tochter, welche wie die Mutter Herburg hieß. Sie war die al— lerſchoͤnſte Maid und dem Könige ſehr lieb. Mancher Koͤnigsſohn und Herzog hatte um ſie geworben; aber ſo lieb hatte ſie der König Salomon, daß er fie keinem geben wollte.
Von dieſer Maid hoͤrte Herzog Apollonius, und er ſandte ſeine Mannen nach Frankenland zu Koͤnig Salomon, um die Hand feiner Tochter für ihn zu bitten. Dieſe Ritter fuhren, wie der Jarl ihnen geboten hatte, nach Frankenreich zu König Salomon, um feine Tochter zu bitten. Sie wurden dort wohl em— pfangen; aber ihren Antrag nahm er laͤſſig auf. Und ſie fuhren ſolchergeſtalt wieder heim und ſagten es Apollonius, welchem das ſehr übel gefiel.
Er fuhr darauf nach Brandenburg zu Jarl Iron, ſeinem Bruder, und ſagte ihm Alles, wie es ergangen war, und dabei daß auf nichts ſein Sinn ſo geſtellt ſei, als dieſe Maid zu er— halten, und er bat ſeinen Bruder ihm beizuſtehn, und er wolle ſelbſt mit Heereskraft das Fräulein erringen. Jarl Iron ſtellte ihm vor, welch ein mächtiger König Salomon wäre, und daß ſie feine Tochter nicht mit Heereskraft gewinnen konnten, ſo reich und maͤchtig waͤre er. Da ſprach Iſold, die Gemahlin Jarl Irons, welche die ſchoͤnſte und weiſeſte aller Frauen war und die trefflichſte an allen Dingen:»Ich will dir, Apollonius und Jarl Iron, einen Rath geben: ihr braucht nicht mit Heer nach Frankenreich zu fahren; obſchon du ſtarke Recken dahin ſendeſt, und ihr ſelber ſtarke Recken ſeid, ſo iſt Koͤnig Salomon doch viel maͤchtiger denn ihr beide, und nicht moͤget ihr ſeinem Heere
) Capitel 221 u. ff.