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Geschichte der Kur- und Hauptstadt Brandenburg von den frühesten bis auf die neuesten Zeiten : Mit Benutzung des Stadt- und Stiftsarchives und anderer gedruckter und ungedruckter Urkunden / Von M. W. Heffter, Königl. Professor und Prorector am Gymnasio zu Brandenburg ...
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und es bedunkte fie wahrſcheinlich, daß dieſes Herzog Ake ge­than haben muͤſſe. Sie nahmen nun das Roß und auch die Hunde, desgleichen die Habichte, verweilten aber noch ſo lange in Amelungenland, bis ſie gewiß wurden, daß dieſes Herzog Ake aus Fritila gethan habe. Darnach ritten fie heim gen Nor­den in Heunenland mit dieſer Zeitung und ſagten fie dem Koͤ nig Attila. Dieſer ſetzte nun einen andern Haͤuptling uber Bran­denburg, um das Land zu beherrſchen, welches Jarl Iron ge­habt hatte.

Das iſt die herrliche, auf aͤcht-deutſchem Boden erwachſene Sage von Jarl Iron von Brandenburg. Wahrlich unſere Stadt kann ſich freuen, ſich ruͤhmen der Ehre, in derſelben nicht bloß genannt, ſondern verwebt zu ſein. Wenigen noch jetzt bekann­ten Srtern in unſerm Deutſchen Vaterlande iſt dieſe Auszeich nung geworden! Außer Soeſt und Bern keinem weiter! Und wie reich iſt die Sage an den anmuthigſten und lieblichſten Scenen, an den edelſten Charakteren! Der die Jagd bis zur Leidenſchaft liebende Iron und dagegen die ſanfte Iſold! Wie weiß die letz­tere fo ſinnig den ungeſtuͤmen Jaͤger zu feſſeln! Wie ruͤhrend ſind ihre Mahnungen an denſelben, lieber daheim zu bleiben, wenigſtens nicht zu weit zu ziehen, ſich Gefahren nicht unnoͤ­thig bloß zu ſtellen! Wie edel zeigt ſich die Gattin bei Ausloͤ­ſung des gefangenen Gatten. Und dieſe Frau ſtirbt,»welches den Jarl Iron der groͤßte Verluſt beduͤnkt!« Die zweite Liebe desſelben mit Bolfrianen, wie zart iſt ſie, wie tragiſch ihr Ende! An dem Grabe des Helden trauern feine treuen Thiere: die Ha­bichte, das Roß, die Hunde, und noch im Tode ſpenden ihm ſeine Bekannten das verdiente Lob! Mag denn immerhin dem Ganzen ein wirklich hiſtoriſcher Grund mangeln: ſtets wird es ein intereſſantes Gemaͤlde aus jener ſchoͤnen Zeit dichteriſcher Be­geiſterung und Productivetaͤt unſerer Nation bleiben, das Bran­denburgs Ruhm verherrlicht.

Weiterhin wird noch berichtet, wie der König der Wilkina­Maͤnner auf der Skandinaviſchen Halbinſel, Oſantrix, einbricht in das Land des Königs Attila, wie er Brandenburg erobert und da manchen Mann erfchlägt; wie aber Attila herbeieilt aus Suſat mit all ſeinem Heere und, mit ihm verbuͤndet, der Koͤ