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Geschichte der Kur- und Hauptstadt Brandenburg von den frühesten bis auf die neuesten Zeiten : Mit Benutzung des Stadt- und Stiftsarchives und anderer gedruckter und ungedruckter Urkunden / Von M. W. Heffter, Königl. Professor und Prorector am Gymnasio zu Brandenburg ...
Entstehung
Seite
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Feuerſtellen(Woͤrde, arearum fundos) im Dorfe Parduin. Über alle dieſe und die früheren Erwerbungen gab 1173 der damalige Biſchof von Brandenburg Sigfried J., der Nachfolger Wilmars(1173 1180), beim Antritt ſeines Amtes ein Be­ſtaͤtigungsdecret(1); aber bis 1179 kamen noch folgende hinzu: ein Hof, nahe bei der St. Gotthardskirche in Parduin gelegen, der dritte Theil des Zehnten in den Dörfern Wachow, Nie behde, Gohlitz und die Kirche im letztern Orte nebſt zwei Hu­fen als dem Pfarrgute; die Kirche in Zachow nebſt zwei Hufen und dem ganzen Zehnten; das Dorf Schonlo(2), worin dreißig Hufen(2), mit allem Zehnten und Zubehoͤr; zehn und einen halben Morgen im Dorfe Crewitz(Kreuz, Klein-Kreuz); noch zwei Theile des Zehnten aus Bauersdorf; zehn Hufen im Dorfe Pluſin(Pluſezin, Ploͤtzin) in der Zauche, und eben dort von zwanzig Hufen noch zwei Theile des Zehnten; zwei Hufen in Wachow; die Kirche in Niebehde mit ihrem aus zwei Hufen beſtehenden Pfarrgute; den dritten Theil des Zehnten aus dem Dorfe Schwanebeck(); das Dorf Frisdorf(Fraͤhsdorf) in der Zauche, auf welches, wie oben(*) bemerkt ward, Everer von Lindau verzichtete zum Bau der Kathedrale. Den Beſitz aller dieſer nunmehrigen Guter beſtaͤtigte dem Capitel 1179 der Kai­fer Friedrich J.(3) und einige Monate ſpaͤter der Markgraf(). Der letztere verſprach zugleich dasſelbe unter ſeinen beſonderen Schutz zu nehmen, geſtand den Domherren alle Freiheiten zu,

ſelben auf ihrer Flucht von Rathenow nach Nauen durch die Trup­pen des großen Churfuͤrſten Friedrich Wilhelm verfolgt wurden. Klinke aber hieß der Ort wahrſcheinlich von jenem Damme oder Paſſe, der ohne Zweifel mit einem Thore verſchloſſen war, woran eine Thuͤrklinke. Dieß zur Vermeidung von Mißverſtaͤndniſſen und Verwechslungen und zur Berichtigung deſſen, was z. B. Riedel (I. S. 318.) hierüber bemerkt hat.

1) S. Gercken a. 4. O. No. XV. S. 362 ff.

2) Dieß Dorf iſt Schonow im Teltower Kreiſe.

35 So das Original der Urkunde. Bei Gercken fehlen die Worte.

+) Dieſe Worte fehlen ebenfalls bei Gercken.

3) S. 103. 5 S. Gercken No. XVI. S. 366 ff. 7) S. Gercken No. XVII. a. S. 369 ff.