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genheit nahten ſich die Buͤrger von Brandenburg mit dem Geſuche um Zollfreiheit im ganzen markgraͤflichen Gebiete. Sie mochten ſich darauf berufen, daß ihr Ort ja die Hauptſtadt d
Mark waͤre, der es wohl verdiente durch ſolche Vorrechte geho— en Bodding und
er ben zu werden. Otto brachte die Sache£ fragte feine Barone, welche Burg feines Markgrafenthumes ſpeciell den vornehmlichſten Namen fuhrte. Da erhub ſich einer von denen, welche die Erſten in der Verſammlung und am Hofe d
es Markgrafen waren, Namens Borchard(von Valkenſtein),
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und antwortete vor Allen und im Namen Aller, die herumſaßen: „»Vor allen Burgen der ganzen Mark die Branden„burg. Ihr Name iſt berühmt und allbekannt; fie »iſt eine koͤnigliche Burg, die kaiſerliche Kammer(i), „»der Sitz eines Biſchofs.« Nachdem der Markgraf und die ubrigen Glieder der fuͤrſtlichen Familie ſich darüber mit der ganzen Verſammlung berathen hatten, verlieh jener und ſeine Gemahlin Juditha und feine Söhne Otto II. und Heinrich, in Betracht daß ihnen ihre Würde und der Titel ihres Namens und ihres Amtes deßwegen von Gott gegeben waͤre, daß ſie die Vaͤter der Waiſen und die Beſchuͤtzer der Wittwen fein ſollten, in Betracht ferner, daß ſie ihre Vergehungen, in welche ſie beim Drange der weltlichen Geſchaͤfte hineingezogen wurden, durch vielfaches Spenden von Almoſen fühnen müßten, den Bürgern von Brandenburg die Freiheit, im ganzen Lande, das ihrer Herrſchaft unterworfen, zu kaufen und zu verkaufen, ohne | Zoll erlegen zu muͤſſen. Nur den Zoll von Fiſchen erließ er ihnen im Allgemeinen nicht, ſondern bloß den von Haͤringen, Stoͤren, Muraͤnen und Lachſen(2). Die dießfalſige Urkunde hat ſich immer und von Anfang an im Archive der Altſtadt befunden, zum ſicherſten Zeugniß unſe
1) Die Bedeutung dieſer Ausdruͤcke iſt oben S. 76. erörtert. Borchard ſprach im Affect; daher die kurzen, inhaltſchweren Worte.
2) Ein merkwuͤrdiger Beitrag zur Geſchichte des Handels in der Mark.
Haͤringe werden hier zum erſten Male erwaͤhnt: fie machten ſchon
fruͤhzeitig einen bedeutenden Handelsartikel aus. Vgl. Lenz Bran
denb. Urk. S. 51.(vom Jahre 1236); Gercken Cod. diplom. JI. S.
430 f.; Möhſen: Geſch. d. Win, in der Mark. S. 202 ff. 490 f.
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