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gegend und die bei dem großen Vorrathe von Lehm und Holz leicht zu brennenden Backſteine das Au fführen von Mauern und Thuͤrmen erleichterten. Wer zur Arbeit die Koſten, die Haͤnde hergegeben, iſt nicht bekannt. Gegruͤndet aber war die Gemeinde zunaͤchſt auf wre, darum wurden hoͤchſt wahrſcheinlich zu den frühern alten Hufen jetzt, wo der Ort wuchs, die neuen geſchlagen, unter welchem Namen man ſie noch gegenwaͤrtig kennt. Die Straßen ſind, wie man aus der ganzen Anlage der heutigen Altſtadt erkennt, nicht ohne Regel und Vorſchrift ge= bauet. Von jeder Feuerſtelle gab man einen Zins(censum arearum) an den Landesherrn() ſechs waren dem Domſtifte geſchenkt. Mit jedem etwas bedeutendern Gehoͤfte ward ein Stuck Wieſe vergeben, eine ſogenannte Haus kabel, wie es noch jetzt iſt. Außerdem gaben die Einwohner an den Markgrafen wohl jetzt ſchon Schoß, Bede und Urbede(*). Handwerker von jenſeit der Elbe werden ſich zuverlaͤſſig hier bald angeſiedelt has ben: die Namen der Baͤcker- und Schuſtergaſſe mögen dafür ein Zeugniß ſein. Auch werden nicht Knochenhauer(Fleiſcher), Gewandſchneider(Tuch- und Schnitt- und Leinwandhaͤndler), Leinweber, Wollenweber und Schneider gefehlt haben: ſie ſind ja die nothwendigſten Handwerker. Ob die zu gleichem Gewerbe Gehoͤrenden ſofort zu Innungen(Einungen), Gulden oder Zuͤnften zuſammengetreten ſind, iſt zwar nicht durch urkundliche Zeugniſſe völlig beglaubigt, allein nicht unwahrſcheinlich; denn ſchon damals waren dieſe merkwürdigen Vereine unter den Deutſchen gaͤng und gäbe, und in dem Guͤldebriefe, welchen der Rath zu Berlin im Jahre 1288(2) den dortigen Kleidermachern ertheilte, wird geſagt, d dieſelben ſollten»des Rechtes genießen, d deſſen die Kleidermacher der Stadt Brandenburg von der erſten Erbauung dieſer ſelben Stadt an genoſſen haͤtten.« Wo aber gemein
) S. die ſtaͤdtiſche Urkunde von 1280, durch welche die Markgrafen
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Johann Otto und Konrad dieſen Woͤrzins den Altſtaͤdtern ſchenken.
2) S. die ſtaͤdtiſche Urkunde von 1295, wonach Otto und Konrad der Altſtadt dieſe Abgaben erlaſſen.— Bede kommt her von petere, heißt alſo eigentlich die Forderung, d die zu fordernde Abgabe.
2) S. die Urkunde bei Fidiein: Diplom. hiſtor. Beiträge zur Geſch.
Berlins. II. Th. S. 5.
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