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ſollte und wollte Sicherheit und Ruhe im Innern wiederherſtellen, und doch war Alles voll Räuber und Mörder; er ſollte und wollte dem Lande die vorigen Güter und Grenzen wieder geben, und doch waren die beſten Theile im Beſitze maͤchtiger Vaſallen und Nachbarn. Furs erſte ſucht er die Stände zu gewinnen. Den 12. Juli kommt er nach Brandenburg, beſtaͤtigt den beiden Staͤdten ihre Rechtſame und ruft die Stände in die Neuſtadt zuſam— men. Es erſcheinen die Abgeordneten, und die meiſten ſchwoͤren ihm, ſo wie ſie von Sigismund durch ein beſonderes Decret an— gewieſen waren, den Huldigungseid in folgender Maße: Wir hul— den und ſchwoͤren Herrn Sigismunden und feinen Erben, Mark— grafen zu Brandenburg, eine rechte Erbhuldigung, und hulden und ſchwoͤren Herrn Friedrichen und feinen Erben, Burggrafen zu Nürnberg, eine rechte Huldigung zu feinem Gelde(1), nach Ausweiſung feiner Briefe(?), treu, gewahr und gehorſam zu fein, ohne Gefaͤhrde, als uns Gott helfe und die Heiligen(3). Nur Etliche von der Ritterſchaft, ſonderlich Caspar Gans von Putlitz, die Quitzows, Wichard von Rochow, Joachim von Bre— dow und der ganze Adel im Havellande traten zuruͤck und wei— gerten ſich der Huldigung, hießen den Burggrafen einen Tand von Nurnberg u. ſ. w.; doch ſchlug ſich der Abt zu Lehnin noch ins Mittel, und ſo ließen ſich ſpaͤter wenigſtens die Ritter aus dem Havellande geneigt finden, nach Berlin zu reiſen und dort dem B Burggeafen zu huldigen. Mit den uͤbrigen gelang es nicht, und Friedrich hatte gewaltige Kaͤmpfe zu beſtehen: nur ſeinem unerſchrockenen Muthe, ſeiner umſichtigen Weisheit, ſeiner Milde und ſeiner Strenge hatte er es zu verdanken, daß er einen Feind nach dem andern niederdruͤckte. Uns liegt es hier ob, nur den Streit zu erzählen, in welchen ſpeciell die Einwohner Brandenburgs verflochten wurden.
Es war im Jahre 1414, als Friedrich mit Ernſt, oder wie ſich Wuſterwitz ausdruͤckt,» mit tiefen Gedanken, ſcharfem Sinne und zeitigem Rathe,« darauf dachte, die widerſpenſtigen Vaſallen
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h. bis er fuͤr ſein Darlehn an den Kaiſer entſchaͤdigt ſein wird. h. feiner Vollmacht von Sigismunden. Fincke a, a. O. S. 14. Vgl. von Raumer 4. 4. O. S. 66.
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