in der Mark, namentlich die Quitzows, zu bekämpfen, und zwar faßte er den großartigen Plan, ſie mit einem Male zu Boden zu drücken. Allein fühlte er ſich indeſſen doch zu ſchwach: er verband ſich daher mit den umwohnenden, ihm befreundeten Fürſten. Verſammelt wurden zu gleicher Zeit vier Heere: er ſelbſt legte ſich mit dem ſeinen vor Frieſack, wo er Dietrichen von Quitzow einſchloß; der Erzbiſchof Günther aber von Magdeburg umlagerte das Schloß Plaue, worin Johann von Quitzow ſaß, mit welchem Friedrich bis jetzt ziemlich ſanft verfahren und ſogar einen ſehr milden Vertrag hinſichtlich Plaue's eingegangen war(1). Unterdeſſen waren auch die Brandenburger für ihren Fuͤrſten nicht unthätig: der Rath beider Städte unterhandelte heimlich mit den Rathenowern, deren Stadt noch an Dietrich von Quitzow ver— pfaͤndet war, und die dem neuen Landesherrn noch nicht einmal gehuldigt hatten, daß ſie bei Nacht Abgeordnete mit Johann von Burgsdorf(oder Benzdorf), dem Buͤrgermeiſter der Neuſtadt Brandenburg, nach Berlin zu Friedrichen ſenden, ihm Namens der Stadt Rathenow huldigen und die Zuſage geben ſollten, daß wenn er ſelbſt oder ein von ihm Bevollmaͤchtigter vor ihrer Stadt erſchiene, fie ihm ſofort die Thore oͤffnen wurden. Dies geſchahe. Friedrich nahm die Sache ſehr wohl auf und ſchickte mit den Abgeſandten den Bertram von Bredow, der auch die Stadt ohne Mühe und ohne alle Unkoſten eingenommen hat.
Zuerſt ergab ſich das Schloß Frieſack, nachdem Dietrich von Quitzow es heimlich verlaſſen hatte, da er ſahe, daß aller Widerſtand vergeblich. Nun rückte der Burggraf vor Plaue, dem Erzbiſchof von Magdeburg zur Hülfe. Die Mauern des Schloſſes waren 14 Schuhe dick: Johann von Quitzow hatte es noch kurz vorher befeſtigt(2); allein das Schießen mit großen Buͤchſen (mit Belagerungsgeſchuͤtz) zerſtoͤrte die Werke, und am 24. Fe bruar ſahe ſich in Folge deſſen der Ritter veranlaßt, mit ſeinem Bruder Henning von Quitzow bei nächtlicher Weile, um wenig ſtens Leben und Freiheit zu retten, die Flucht zu verſuchen. Sie verließen das Schloß zu Fuß und legten ſich unfern davon ins
1) S. von Raumer a. a. O. S. 45 f. 2) Vgl. von Raumer 4. a. O. S. 46.