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Geschichte der Kur- und Hauptstadt Brandenburg von den frühesten bis auf die neuesten Zeiten : Mit Benutzung des Stadt- und Stiftsarchives und anderer gedruckter und ungedruckter Urkunden / Von M. W. Heffter, Königl. Professor und Prorector am Gymnasio zu Brandenburg ...
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255
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Rohr, um auf den Knecht zu warten, den Johann beſtellt hatte, daß er ihnen Pferde nachbringen ſollte, auf denen er glaubte, deſto ſchneller und ſicherer ſeinen Feinden zu entkommen. Der Knecht erſchien alsbald; allein da Johann ſeinem Hengſte nach dem Zaume griff, ſcheuete derſelbe, reckte den Kopf empor und entlief. Solches ſahe der Schulze von Schmidsdorf(Schmedes­orf?), lief zu und fand allda den Johann von Quitzow liegen, nahm ihm Taſchke und Guͤrtel und brachte das dem Markgrafen zum Wahrzeichen. Alsbald umringte man den Ort an der Havel, und ſo wurde Hans und Henning von Quitzow und Ludike Schwalbe dies war der Name des Knechtes gefangen. So eine Nachricht(); eine andere(2) meldet, Johann und Hen ning von Quitzow haͤtten nebſt ihrem Knechte Dietrich Schwalbe von Anfang an zu Roſſe die Flucht genommen in der Hoffnung, zu entrinnen. Allein die Buͤrger beider Staͤdte Brandenburg, die auf der andern Seite des Schloſſes uͤber der Havel mit ihren Büchſen gehalten hätten, wären deſſen gewahr worden und haͤt tens eilends ihrem Herrn angezeigt, die ihnen dann auch zu Roß und zu Fuß nachgejagt wären. Hans von Quitzow haͤtte das gemerkt, ſein Roß verlaſſen und waͤre in den Buſch gelaufen, um ſich dort zu verbergen. Allein die Soldaten Heinrichs von Schwarzburg, des Bruders des Erzbiſchofs von Magdeburg, haͤt ten ihm nachgeſpuͤrt, ihn mit den beiden andern gefangen genom men, ſie nach Plaue gefuͤhrt und dort in einen Stock geſetzt. Als Johann von Quitzows Leute im Schloſſe von der vergeblichen Flucht und von der Gefangennehmung ihres Herrn hoͤrten und keinen Ausweg ſahen, ſich zu retten, begehrten ſie Friede und ſicheres Geleit und ergaben ſich dem Burggrafen mit dem Bez

ding, daß ſie mit Leib und Gut frei und ungehindert von dannen ziehen koͤnnten. Und als Friedrich das Schloß beſetzte, fand er darin außer anderm Proviant an Fleiſch, Wein, Bier und Meth,

allein 100 Speckſeiten. Hinſichtlich Plaue's beſtimmten die Ver­buͤndeten vor der Hand, bis fie ſich weiter vereinigen wurden, daß Friedrich und Günther von Magdeburg denn dieſer glaubte

S. Naumanns Chronik bei Foͤrſter a. 4. O. S. 138. ) Wuſterwitz.