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Geschichte der Kur- und Hauptstadt Brandenburg von den frühesten bis auf die neuesten Zeiten : Mit Benutzung des Stadt- und Stiftsarchives und anderer gedruckter und ungedruckter Urkunden / Von M. W. Heffter, Königl. Professor und Prorector am Gymnasio zu Brandenburg ...
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zu ſchicken und ſie mit Proviant auf zwei Monate zu verſorgen. 1431 errichtete die Altſtadt in Gemeinſchaft mit der Neuſtadt ein Übereinkunft mit Berlin, Cöln und Frankfurt a. d. O. zu gegenſeitiger Aufrechthaltung ihrer Rechte und gegen Gewalt, und ſetzten in dieſer Beziehung mehrere Punkte feſt(1). Dies kam daher, weil der Kurfuͤrſt anfing zur Verbeſſerung des Landes von den Städten mehr als früher zu verlangen. Dadurch entſtand unter dieſen eine Aufſaͤtzigkeit(2). 1434 erhielt der Altſtäͤdtiſche Magiſtrat die erſte Belehnung mit dem Falckenbergiſchen Wer­der(2), zwiſchen hier und Plaue gelegen, von dem Edeln Ge­

wert von Plotho, und 1410 ward in der Johanniskirche der Kreuzgang gebauet und vom Biſchof Stephan Bodecker(1422

1459) eingeweihet mit dem Verſprechen eines 40-⸗taͤgigen Ablaſſes für alle diejenigen Kloſterbruͤder, welche in wahrhafter Reue und Zerknirſchung über ihre Sünden dort umherwandeln würden mit 7 Pſalmen oder Vigilien(). Die Neuſtadt anlangend, ſo gab der genannte Biſchof 1422 der Frohnleichnamsgilde einen Ablaßbrief für alle diejenigen, welche an der Meſſe bei ihrem Altare in der Katharinenkirche Theil nehmen wurden, und 1437 einen gleichen; eben ſo beſtaͤ tigte er 1425 den Verkauf einer jährlichen Rente an die Kirche ſelbſt. Um dieſe Zeit war der Magiſtrat hierſelbſt mit den Guͤl­den und Gewerken, die jetzt anfingen Einfluß auf die ſtaͤdtiſchen Angelegenheiten zu gewinnen, aus mehrern Urſachen zerfallen: Johann, der aͤlteſte Sohn des Kurfurſten und Verweſer des Landes in deſſen Abweſenheit, verglich ſie wieder(3). Derſelbe übergab 1427 die Münze hierſelbſt dem Münzmeiſter Klaus Münzer und wies einem gewiſſen Otto Bardeleben und Marcus Gerrmann eine Rente an, fo oft die Markgraͤfliche Münze von dem Manzmeiſter hierſelbſt erneuert wurde(2; desgleichen bezeugte ) Gedruckt die Urk. bei Fidiein II. S. 154 ff. 2) Vgl. von Raumer a. 4. O. S. 155. ) So genannt, weil ihn vorher ein gewiſſer Falckenberg zu Lehn ge

habt hatte. ) S. die Inſchrift in der Kirche, gedruckt bei Finde a. a. O. S. 9.

3) S. Gercken Cod. diplom. VII. S. 310. ) S. Gercken 4. a. O. S. 311. Von Raumer a, a. D. S. 111.