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Geschichte der Kur- und Hauptstadt Brandenburg von den frühesten bis auf die neuesten Zeiten : Mit Benutzung des Stadt- und Stiftsarchives und anderer gedruckter und ungedruckter Urkunden / Von M. W. Heffter, Königl. Professor und Prorector am Gymnasio zu Brandenburg ...
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er 1430, daß er einen Juden auf ein Jahr in ſeinen beſondern Schutz genommen, und verlieh 1132 das Schulzenamt in beiden Städten, nach wie vor, der Familie Rauch zu Lehn(1). Das oberſte Gericht war in den Händen des Landesherrn, dem es jährlich, ind, ins Andere gerechnet, 50 Boͤhmiſche Schock einz brachte(2). Der Kurfuͤrſt ſelbſt verpfaͤndete 1429 der Neuſtadt Brandenburg und der Stadt Rathenow fuͤr eine Schuld die Stadt Rathenow und die Markgraͤflichen Einkuͤnfte daher(3) und beſtaͤtigte 1133 der Neuſtadt den Beſitz des Dorfes Goͤrres graͤben. In demſelben Jahre traf die Neuſtadt mit dem Abte zu Lehnin ein uͤbereinkommen uͤber die Feldmark Moͤſeritz bei Wachow; 1436 erhielt(von Sohatın) Heinrich Selig die Münze hierſelbſt(). 1437 weihte der Biſchof den Altar des Frohn­leichnams in der Katharinenkirche ein und fuͤgte noch einen Ab laß von 40 Tagen hinzu(5). 1438 erhielt die Stadt von Kurt von Britzke und dem Erzbiſchofe von Magdeburg die Dorfſtaͤtte Wendgräben; 1139 ſtiftete der Magiſtrat aus den Einkuͤnften zweier Altäre in der Katharinenkirche zwei Commenden(5), und 1410 ward eben dieſes Gotteshaus mit dem ſchoͤnen, koſtbaren, aus lauter gediegenem I Neſſing gegoſſenen Taufaltare geſchmuͤckt. Der Kuͤnſtler dieſes trefflichen Werkes iſt Meiſter Friedrich Mor­ner aus geweſen, wie die Inſchrift bezeugt 5.

Über Angelegenheiten des Stiftes iſt aus jener Periode e rr. ö erzaͤhlen: 1411 ward in der Domkirche ein Altar zu Ehren des Frohnleichnams Chriſti dene den Propſt Klitzke geſtiftet; 1117 ſchenkte dem Capitel der Magiſtrat in Rathenow

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) S. von Raumer a, 4. O. S. 116.

) S. von Raumer a. a. O.

) S. Gercken a. a. O. S. 202 ff.

) Gercken a. 4. O. S. 257.

) S. Gercken's Stiftshiſt. S. 229.

99 6. Lenz: Brandenb. Urk. S. 584.

) Sie iſt gedruckt bei Finde, 1752. S. 8. und in Barth's Nachrichten über die Katharinenkirche. S. 23 f. Älter noch, vielleicht aus dem 12ten Jahrhundert, iſt der Taufſtein in der Gotthardskirche, der die Aufſchrift fuͤhrt: Abluo peccata, do coeli gaudia grata. S. Bir­kenſtock im Brandenb. Anzeig. 1810. St. 78. S. 311.

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