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Geschichte der Kur- und Hauptstadt Brandenburg von den frühesten bis auf die neuesten Zeiten : Mit Benutzung des Stadt- und Stiftsarchives und anderer gedruckter und ungedruckter Urkunden / Von M. W. Heffter, Königl. Professor und Prorector am Gymnasio zu Brandenburg ...
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beſetzt ſie mit Praͤmonſtratenſern aus dem Stifte auf der Burg. Die Urkunde, durch welche Friedrich J. die Anſtalt ins Leben rief, befindet ſich noch gegenwärtig im Archive des Domcapitels). Wir entnehmen aus ihr nur fo viel, als noͤthig iſt, um des

Kurfürſten Abſicht in ein klares Licht zu ſetzen. »Wir Friedrich,« heißt es dort,»von Gottes Gnaden » Markgraf zu Brandenburg ꝛc. bekennen oͤffentlich mit dieſem »unſerm Briefe ꝛc., daß wir oft und dicke(vielfältig) ange­»ſehen haben die würdige Kirche, die der hochgeborne Fuͤrſt, »Herr Heinrich(2), vormals der Wenden König, auf dem »Harlungerberg zu Brandenburg zur Ehre und zur Wurde der »hochgelobten Königin Maria gebauet hat, und wie auch die »genannte Königin an derſelben Stätte viel große Gnade und »Wunderwerke gethan hat und täglich noch thut, daß wir ohne Zweifel find, fie habe ſich dieſelbe Stätte ſelbſt zu ihrem »Lobe auserwaͤhlt und erkoren, und es hat uns erbarmt und »gar unbillig gedeucht, daß es an der hochgelobten Stätte yunſerer lieben Frau mit ihrem Lobe bisher fo gar geringe »beſtellt geweſen. Wir find darum mit dem Wuͤrdigen, unz »ſerm Rathe und lieben Getreuen, Herrn Peter Klitzke, Propſte »zu Brandenburg, uͤbereingekommen, daß er mit ſeinem Capi tel, dem die Kirche vormals von etlichen Fuͤrſten gegeben if, »ſchaffen ſollte, daß etliche Prieſter in der obgeſchriebenen v»Kirche u. l. Frauen zu beſtimmten Zeiten Meſſe laͤſen und »Lobgeſaͤnge hielten. Dazu wollten wir ihm behülflich fein » und wollten das auch gnaͤdig gegen ihn und fein Gotteshaus verkennen. Alſo hat uns der obgeſchriebene Herr Peter Klitzke v» vorgetragen, wie er unſern Wunſch und Begehr feinem Ca »pitel mitgetheilt und mit demſelben Gott und der Jungfrau » Maria zu Lobe, uns und unſerer Herrſchaft zu Willen und Wohlgefallen und unſern Landen und Leuten zu Troſt und »zur Seligkeit, eine Ordnung für dieſelbe Kirche gemacht habe,

Kloſter. Gegenwaͤrtig iſt kein Stein mehr davon auf dem Marien­berge vorhanden. ) Vgl. Copiar. nov. II. p 100 ff., aber hier nicht genau abgeſchrieben. ) Er meint den Pribislaus. S. oben S. 64 ff.