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Geschichte der Kur- und Hauptstadt Brandenburg von den frühesten bis auf die neuesten Zeiten : Mit Benutzung des Stadt- und Stiftsarchives und anderer gedruckter und ungedruckter Urkunden / Von M. W. Heffter, Königl. Professor und Prorector am Gymnasio zu Brandenburg ...
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lieben Frau einen Altar in der Gotthardskirche. Vielleicht war dies derſelbe, den der Biſchof 1472 daſelbſt einweihte(1). 1465 beſtaͤtigte der Kurfürſt die Gaͤlde und Rechtſame der Gewand ſchneider in der Altſtadt mit dem Befehle, daß der Magiſtrat und die Kinder der Mitglieder de ſelben überall in der ganzen Mark frei Gewand, waſerlei das fein möchte, nach Ellen ſchneim den durfte; daß der Rath die Guͤlde mit Vorgeſetzten verſehen und Niemand in und außer der Stadt Gewand ſchneiden ſollte, der nicht Buͤrger waͤre, wie es von Alters her geweſen, es ſei denn, daß derſelbe in die Guͤlde, entweder vom Kurfuͤrſten oder vom Magiſtrate der Altſtadt oder ſonſt von einer Stadt in der Mark aufgenommen worden waͤre. 1467 erneuerte ein gewiſſer Andreas Bensdorf den zerſtoͤrten Altar in der Nicolaikirche. Die Neuſtadt richtete wahrend deſſen 1441 einen Grenzreceß mit dem Domcapitel hinſichtlich des Grenert, Wendgraͤben, Goͤr­resgraͤben u. ſ. w. auf, erwarb auf Wiederkauf 1446 vom Kurz fuͤrſten den Zoll in beiden Staͤdten Brandenburg, ferner auf der Straße nach Plaue, Pritzerbe bis Wuſtermark und von Bran denburg bis nach Werder, ſodann die Orbede(44 Schock jaͤhr lich in zwei Raten). An dem Vergleiche der Altſtadt mit dem Domcapitel hinſichtlich des Waſenberges nahm ſie auch Theil. 1447 wird Gyſe Brewitz zum Muͤnzmeiſter hierſelbſt vom Kurz fuͤrſten beſtellt und erhaͤlt eine foͤrmliche Inſtruction. Er bleibt es auch noch ſpaͤter nach dem Jahre 1463(2). 1450 äbereignete Friedrich dem Altare des heiligen Antonius in der Katharinen kirche eine jährliche Rente aus dem Zolle hierſelbſt; das Jahr darauf gibt er den Beiſitzern des Schdppenſtuhles aus beiden Staͤdten eine Sportelordnung, nach welcher z. B. derjenige, welcher die Schoͤppen um Entſcheidung in einer peinlichen Sache befragte, das erſte Mal 10 Schilling Pfennige, das zweite und dritte Mal ebenſoviel, beim vierten Male aber gar nichts geben ſollte; in andern Faͤllen ſollten ſie 3 Schilling Pfennige nehmen(2). 1452 verpfaͤndete der Kurfuͤrſt die Orbede in der Alt- und Neuſtadt

) S. Gercken Stiftsh. S. 24 S. von Raumer Cod.. I. S. 217. 240 f. ) Gedruckt bei von Raumer a. a. O. S. 175.