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daß dies unwahr ſei, und fordere den Magiſtrat auf, den Verlaͤumder, welcher ſolche Gerüchte ausbraͤchte, zu beſtrafen. 1470 verglich ſich die Neuſtadt mit dem erblichen Beſitzer der Neuen Muhle hinſichtlich der Grenzen dieſes Beſitzthumes
Von dem Stifte auf der Burg haben wir außer einigen Erwerbungen(z. B. der Hälfte einer Fiſcherei in Wuſterwitz(1154), einiger Einkuͤnfte vom Biſchofe(162) oder einiger Renten aus dem Dorfe Damme(1469), des Dorfes Tempelfelde gegen Etzin und Weſeram(1458) und des halben wuſten Dorfes Dankelsdorf bei Goͤrzke(1165)(1)) zu melden, daß der Kurfürft an dem bisherigen Wandel der Dam beren Anſtoß nahm. Die übertriebene Strenge der Lebensweiſe des Praäͤmonſtratenſer-Ordens hatte hier im noͤrdlichen Deutſchlande, wo man mehr der Stimme der Natur und des Naturgemaͤßen folgt, laͤngſt Überdruß gefunden. Eben jenes üͤbermaß erzeugte zuletzt Ekel und Schlaffheit. Man war nach und nach bedeutend von den Vorſchriften Nor— bert's und der urſpruͤnglichen Einrichtung des Stiftes abgegangen; namentlich hatten ſich die vornehmern Canonici ganz des en nen, mit den übrigen entzogen, wohnten in Curien außerhalb des Stiftes, ja wohl gar fern davon und ließen ſich durch Vicarien— Dem Kurfuͤrſten fiel das auf, und als ein Feind alles Halben und Ungeſetzlichen wunſchte er, daß fie, wenn ſie nicht mehr canonici regulares fein wollten, weltliche Domherren würden, Er wandte ſich zu dem Ende 1416 an den Papſt Eugenius IV., und dieſer beauftragte den Biſchof von Lebus, Johann VII.(1113— 1455), zu unterſuchen, inwiefern die Beſchwerden des Kurfürften möchten gegründet fein; und falls es ſich fände, d 26 die Praͤmonſtratenſer Moͤnche nicht mehr den Regeln ihres Ordens gemaͤß lebten, ſie in andere Kloͤſter derſelben Regel zu— und der Stiftskirche in Brandenburg weltliche Domherren zu geben(2). Der Bericht des Biſchofs muß aber doch nicht fo gar ungünftig für jene ausgefallen ſein: es blieb
) S. Gercken Stiftsh. S. 236 ff. Appendix S. 732 ff. 735 ff.
2) Die urk. bei Lentz in der Stiftsh. von Brandenburg 8. 77 f. Vgl. Gerckens Stiftsh. S. 233 f. Wohlbruͤcks Geſch. d. Bisth. Lebus. II. S. 151.