283
rung wurde und ang ſchon bei Lebzeiten ſeinem juͤngern Bruder
Albrecht, bekannt in der Geſchichte unter dem Beinamen Achilles, übertrug(1470), und das Jahr darauf entſchlief er zu einem beſſern Leben. Der neue Kurfuͤrſt hatte alsbald einen Streit mit dem Brandenburger Domcapitel. Es ſtarb nämlich 1472 der bisherige Biſchof, Dietrich von Stechow, und die Domherren waͤhlten, ohne zuvor, wie es doch 1447 ſtipulirt worden war, dem Kurfuͤrſten davon Anzeige zu machen, demſelben die paffenz den Subjecte zur erledigten Würde vorzuſchlagen und abzu— warten, welches er, der Landesherr, aus dieſer Zahl ernennen wuͤrde, ihren Propſt Arnold von Burgsdorf. Albrecht erklaͤrte dieſe Wahl fuͤr unguͤltig und ließ gegen ein ſolches Verfahren förmlich proteſtiren, auch dem Domcapitel andeuten, wofern der bereits erwaͤhlte Biſchof, gegen d deſſen Perſon er nichts einzu— wenden hätte, reſignirte, fo würde er ihn vorſchlagen und dem Capitel zur Wahl praͤſentiren. Dieß geſchah, und Arnold von Burgsdorf wurde nun zum zweiten Male gewählt, Damit war die Sache beigelegt. Weiter iſt vom Domſtifte unter Albrechts Regierung nichts Merkwuͤrdiges zu berichten: etliche unbedeutende Renten acquirirte es(1).
Einige Beſitzungen gewann in dieſer Zeit wieder das Ca— pitel auf dem Berge. Johann(Cicero), Albrechts erſtgeborner Prinz, der, waͤhrend ſein Vater als erſter Reichs-General, Feldmarſchall, die Reichsarmee gegen die Türken commandirte und außerhalb ſeines Landes ſein mußte, die Mark verwaltete, bewilligte ihm den Erwerb des Dorfes Doberitz nebſt dem Weinberge dabei(2). 1483 kaufte es mehrere Grundſtuͤcke im Dorfe Kunersdorf und in der Naͤhe von Belitz; auch dieſen Ankauf beſtaͤtigte Johann,
Die beiden Städte Brandenburg machten 1473 einen Ver— trag, daß fie es ihren Bürgern gegenſeitig goͤnnen wollten, Kindelbiere, Hochzeiten, Gelage zu halten, auch daß ſie fortan ihre beiderſeitigen Rechtſame reſpectiren wollten(*). In dieſer
) S. Gerckens Stiftsh. S. 245 ff
2) Die urk. abſchriftlich in den Lehnsbb. T. XV. S. 265.
3) Die urkk. im Geheimen Staatsarchiv a. a. O. No. 11. 12, Die Beweiſe zu Dieſem und dem Folgenden im Stadtarchiv.