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Magiſtrat ſchon 1551 vom Kurfuͤrſten die Verwaltung uͤberkom— men. In ihm finden ſeitdem 12 Maͤnner und Frauen freie Wohnung und eine kleine jährliche Unterſtuͤtzung an Geld, desz gleichen bloß freie Wohnung 12 Hospitaliten. Wenn nun au— ßerdem die Neuſtadt in demſelben Jahre noch in den Beſitz des feinem Urſprunge nach unbekannten St. Eliſabethshospitales(1) zwiſchen beiden Staͤdten kam, in welchem 16 Hospitaliten un— terhalten werden, und ſchon fruͤher das St. Jakobshospital vor dem Steinthore(2) mit 12 Hospitaliten gegründet hatte, fo war fie jetzt gar reich an Verſorgungsanſtalten für alte unbe— mittelte Perſonen, beſonders weiblichen Geſchlechtes.
Im Verhaͤltniß zu ihren Einkuͤnften hatte die Altſtadt zur Unterhaltung der Kirche und Schule zu viel verſprochen: bald fingen an die Ausgaben dafuͤr ihr zu ſchwer zu fallen. Der Rath ſtellte ſolches 1550 dem Kurfuͤrſten vor und bat um Erleichte— rung, und dieſer uͤberwies ihm aus den Gütern des damals ſchon ganz verwaiſten und leer ſtehenden Kloſters auf dem Berge zwei Weingaͤrten auf dem Marienberge, und den unbebauten Platz naͤchſt dem Kloſter ſammt dem kleinen Garten und Weinberge, der um die Kirche her lag und bis dahin zum Kloſter gehoͤrt hatte, desgleichen ein Capital von 1200 fl., wovon 3 bei der Neuſtadt, 2 bei der Altſtadt fanden und ein kleineres von 50 fl., das an einen Privatmann ausgethan war, ſammt den jährlichen Intereſſen(3). Die Marienkirche ſelbſt aber nebſt dem Kloſter uͤbereignete der Kurfuͤrſt 1551 dem Domcapitel auf der Burg als dem fruͤhern Patrone desſelben, mit dem Beding, einen Klausner daſelbſt zu unterhalten zur Bewachung der Gebaͤude und der darin befindlichen Sachen 20,(I). Hierzu verwilligte
) Dieſes Hospital ſcheint an die Stelle jener alten Capelle, welche zur katholiſchen Zeit hier war(vgl. oben S. 265.) getreten zu ſein. Jetzt ſteht dort das Schauſpielhaus.
2) Vgl. oben S. 221.
) Die Urk. im Stadtarchiv. Vgl. Copiar. No. 183. Schlicht(hiſtor. Nachricht uͤb. d. Saldernſche Schule S. 12.) ſagt unrichtig, das Kloſter ſelbſt waͤre der Altſtadt geſchenkt worden.
) Die urk. in Abſchrift in den Lehnsbuͤchern des Geh.. zu Berlin. T. XXXII. S. 228.