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Geschichte der Kur- und Hauptstadt Brandenburg von den frühesten bis auf die neuesten Zeiten : Mit Benutzung des Stadt- und Stiftsarchives und anderer gedruckter und ungedruckter Urkunden / Von M. W. Heffter, Königl. Professor und Prorector am Gymnasio zu Brandenburg ...
Entstehung
Seite
329
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Gruͤnden eine Anderung gewunſcht(I). Damit nicht Perſonen, . ohne 2 1 de* ſich einſchleichen niſſe eines 2== Studiuns beibringen muß­ten(2). uͤbrigens nahm das Brandenburger Domcapitel nach dem Erloͤſchen der biſchoͤflichen Wuͤrde immer auf den Kurmaͤrki­ſchen Landtaͤgen die erſte Stelle neben dem Havelberger unter den Ständen ein(2). Weil viele Domherren ſchon damals welt lichen Standes und als Staatsdiener meiſt abweſend waren, ſo daß ſie den Gottesdienſt in der Domkirche nicht ſelbſt beſorgen konnten, fo war ſeit 1558 der Vicarius Joachim Cord zum er ſten ee d alſchea Prediger bei der Domgemeinde beſtellt worden. Den Biſchofshof in der Altſtadt, welcher jetzt ganz uͤberfluͤſſig geworden, verſchenkte der Kurprinz und Adminiſtrator des Bis thumes, Johann Georg, 1561 an ſeinen Mundſchenken Wichard von Bardeleben, der ihn 6 Jahre nachher(1567) an den reich beguͤterten Matthias von Saldern verkaufte, durch deſſen Ge mahlin, Gertrud von Saldern, er dann ſpaͤter teſtamentariſch in den Beſitz der Altſtadt uͤbergegangen iſt.

Was ſonſt noch unter Joachims II. Regierung ſie endete mit dem Jahre 1571 ſich Merkwuͤrdiges in unſerer Stadt zugetragen, iſt etwa Folgendes(i): Hans Rauch oder Roch, damals kurfuͤrſtlicher belehnter Unterrichter oder Schulze in der Alt- und Neuſtadt, verkaufte mit Joachims Bewilligung das Schulzengericht in der Altſtadt nebſt der ſogenannten Schulzen wieſe 1536 an den Magiſtrat daſelbſt fuͤr 470 fl., und 1565 das bedeutendere Untergericht in der Neuſtadt an den dortigen Ma giſtrat fuͤr 1800 fl. Seitdem haben beide Staͤdte die Lehnwaare dafür bis in die neueſte Zeit entrichten muͤſſen: für die Altſtadt betrug fie 15 fl.; in Bezug auf die Neuſtadt iſts unbekannt. Im Jahre 1541 dehnte der Kurfuͤrſt die Zollfreiheit der Altſtaͤdter in der ganzen Mark und 1543 die der Neuſtaͤdter auch auf ſelbſtge­

) S. Gercken S. 290. u. von Rochow S. 42 ff ) Dergleichen denn hat ſeit dem genannten fate das Domarchiv. ) Von Rochow S. 4

) Die Belaͤge hierzu ri das Stadtarchiv.