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Geschichte der Kur- und Hauptstadt Brandenburg von den frühesten bis auf die neuesten Zeiten : Mit Benutzung des Stadt- und Stiftsarchives und anderer gedruckter und ungedruckter Urkunden / Von M. W. Heffter, Königl. Professor und Prorector am Gymnasio zu Brandenburg ...
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im Laufe des Sommers ausbrach und in der Neuſtadt allein 2285 Perſonen wegraffte. Nach 4 Jahren(1570) wiederholte ſich die Waſſersnoth faſt in gleich hohem Maaße. Einem Tu multe der altſtaͤdtiſchen Buͤrgen gegen den Magiſtrat im Jahre 1566 ward dadurch ein baldiges Ziel geſetzt, daß der Raͤdels fuͤhrer Hans Nickel, ein Neuſtaͤdter, in gefuͤngliche Haft ge bracht wurde und darin mehrere Jahre verweilte. 1569 wurde eine neue Abgabe, unter dem Namen des Neuen Schoſſes einge führt; zu dem Behufe war 2 Jahre vorher eine allgemeine Guͤter­taxe angeordnet worden. Damals war das Schulgebäude in der Neuſtadt fo baufaͤllig, daß es 1570 groͤßtentheils eingeriſſen werden mußte. Es ward hoͤher und laͤnger und ſtattlicher ge bauet, fertig aber erſt nach Joachims II. Tode(1571), unter der Regierung Johann Georgs. Dieſer neue Regent nahm zu Anfange des Jahres 1

ſoͤnlich die Huldigung in Brandenburg entgegen. Zu dem Ende traf er hier den 25. Mai mit 346 Pferden ein. Die Buͤrger aus beiden Staͤdten waren ihm in Ruͤſtungen, ſo viel ſie deren hatten, entgegen gezogen, empfingen ihn feierlichſt und baten ihn mit ſeiner Gemahlin(die ihn begleitete), mit der Ritterſchaft und den Raͤthen in die Stadt zu kommen,»in die fuͤr ihn be »ſtimmte Herberge, und dort in Gnaden mit dem vorlieb zu neh » men, was der liebe Gott beſcheret.« Da fein Vater das Kurz fuͤrſtliche Haus hierſelbſt(wahrſcheinlich dasſelbe, was noch jetzt das markgraͤfliche Wappen uͤber der Thuͤre trägt) an eine adlige Dame verſchenkt hatte, ſo logirte er in einem Privathauſe. Den Sonntag drauf wohnte er der Predigt des Dr. Garcaͤus in der Katharinenkirche bei, ließ ſich dann huldigen, beſtaͤtigte die Pri­vilegien und verließ den Montag wieder die Stadt. Als der bisherige Adminiſtrator des Bisthumes, behielt er jetzt ſtillſchwei­gend dieſe Würde bei, und ſeit dieſer Vereinigung der geiſtlichen und weltlichen Macht iſt nicht wieder von einer Biſchofswahl in Brandenburg die Rede.

; Noch zu Ende des Jahres 1571 wurde das neue Gymna ſialgebäude feierlich eingeweihet: es war zu feiner Zeit eine wahre Zierde der Stadt und weit und breit in der Mark kein ſo an ſehnliches Schulhaus, was um ſo mehr anzuerkennen iſt, da es

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