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lich vermachte zur Anlegung einer Schule für die ſtaͤdtiſche maͤnnliche Jugend und zu Wohnungen fuͤr die Lehrer und fuͤr einige Schuͤler. uͤberdem beſtimmte ſie in einem beſondern Codicill ein bedeutendes Capital dazu, daß von den Zinſen desſelben junge Adlige aus ihrer Familie oder in deren Ermangelung andere Beduͤrftige von Adel auf der altſtaͤdtiſchen Schule und nachmals auf Univerſitaͤten ſtudiren ſollten. Die Summe dieſes Legates war anfangs 10,000 Thlr.; ſpaͤter fuͤgte ſie noch 1000 Thlr. hinzu. Das Teſtament legte ſie beim Domcapitel in Magdeburg nieder, welches auch über die Gelder jährliche Rechnung fuͤhren ſollte. In der Einleitung gibt die Erbbeſitzerin als Grund der Stiftung an:»Ich habe meine Güter mit dankbarem Semüthe »ſtets in Acht genommen und mich daneben erinnert, daß mir „es ſonderlich gebuͤhren wollte, zu Anzeige meines dankbaren Ge„»muͤthes davon etwas zur Ehre Gottes, zu Anrichtung chriſt„licher Schulen, darin die Jugend insgemein und ſonderlich auch „meine Verwandte zu Gottes Erkenntniß, Tugend und guten „Kuͤnſten erzogen wird, zu ſtiften und zu ordnen und dasſelbe „zuvoͤrderſt in der Kurmark Brandenburg, weil von dem Hochs „loͤblichen Kurfuͤrſtlichen Haufe Brandenburg meinem lieben „Junker Seligen und mir alle Gnade, Gutes und Befoͤrderung »geſchehen und widerfahren, und habe deswegen unter andern „—— auch nachſtehende Fundation, Verordnung und Über: „gabe gemacht« ꝛc. ꝛc. Sofort ward das Haus dem Magiſtrate üͤberwieſen; dieſer ſparte keine Unkoſten, um es zum beſtimmten Zwecke einzurichten. Zur dankbaren Erinnerung an die hochherzige Stifterin ließ er uͤber das Thor des Hofes folgende In— ſchrift in Lateiniſcher und Deutſcher Sprache ſetzen: „Nobilitate generis, pietate ac virtute praestantissima „domina Gertrudis Hacken ex castro Stulpen oriunda, „Matthiae a Saldern, quondam illustrissimorum Electorum » Marchionum Brandenburgensium etc. consiliarii intimi „vidua huius scholae fundatrix. 1589. „Die Edle und viel Tugendſame Frau Gertrud gebohrne » Hacken uff Stulpe, Matthias von Saldern, Kurfuͤrſtl. Bran»denburgiſchen Cammerers und Geheimen Raths ſeligen nach»gelaſſene Wittfrau, dieſer Schulen Stifterin anno 89,«