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Geschichte der Kur- und Hauptstadt Brandenburg von den frühesten bis auf die neuesten Zeiten : Mit Benutzung des Stadt- und Stiftsarchives und anderer gedruckter und ungedruckter Urkunden / Von M. W. Heffter, Königl. Professor und Prorector am Gymnasio zu Brandenburg ...
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Felde ziehen koͤnnen, glaubte durch ſolche Thaͤtigkeit dem Vater lande ſeine Schuld abtragen zu muͤſſen. Zwar brach der Typhus aus, drang auch in die Häufer der Burger und brachte fo Manz chem den Tod oder warf ihn wenigſtens auf ein langes Kranken lager. Aber die Geſunden und Lebenden waren deſto eifriger in ihrer Pflicht, beſonders da eine Siegsnachricht uͤber die andere einging, bis es endlich hieß, die Schlacht bei Leipzig habe Na poleon und die Franzoſen aus Deutſchland verjagt. Da kehrte Ruhe wieder in alle Herzen. Aber nun trat auch ein Zuſtand der Erſchoͤpfung ein im Handel und Wandel, in jeglichem Gewerbe und Verdienſte, daß es nur der hoͤchſten Sparſamkeit bedurfte, um ehrlich durchzukommen, bis der Pariſer Friede(30. Mai 1814) wieder neues Vertrauen erweckte. Nun ward auch Magdeburg wieder frei und kam unter Preußiſche Hoheit zuruͤck. Der Ver kehr dahin und nach Hamburg wurde offen. Alles kehrte zu neuem Leben in Deutſcher Freiheit zuruͤck. Dieſen glücklichen Zu­ſtand unterbrach nur auf kurze Zeit die Ruͤckkunft Napoleons aus Elba; der Sieg bei La-belle-Alliance(18. Juni 1815) befreite Europa bald wieder und auf immer von dem Stoͤrer ſeiner Ruhe. Feierlichſt ward das Friedensfeſt begangen(18. Januar 1816) und die Todtenfeier zum Andenken an die Gebliebenen(4. Juli), bei welcher Gelegenheit auch in den hieſigen Hauptkirchen Erin­nerungstafeln aufgehängt wurden. Dort kann noch die ſpaͤte Nachwelt die Namen derer leſen, welche aus unſerer Stadt in jez digen Zeit für König und Vaterland ihr Leben geopfert. en kam auch neues Leben, neue Thaͤtigkeit, des Preußiſchen Staates: faſt alle wurden, wenn nicht einer gaͤnzlichen, doch theilweiſen Umformung und Verbeſſerung unterworfen. So namentlich die Gelehrtenſchu­len oder Gymnaſien. Der Staat hatte durch Abtretung der Haͤlfte des Koͤnigreichs Sachſen durch welche auch Branden­burg der Grenze dieſes Reichs, dem es ſo viele Jahrhunderte nahe geweſen, entruckt worden iſt= unter Andern das Kloſter zu Neu-Zelle mit feinen reichen Einkuͤnften bekommen. Das ward 1816 ſaͤculariſirt und ſeine Revenden beſtimmt zur Berz beſſerung der Gelehrtenſchulen(insbeſondere zur Erhohung der Gehalte für die Lehrer) im diesſeitigen Theile der Monarchie.

ner denkwůr Mit dem Fried neue Ordnung in alle Zweige

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