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Majeſtät, der König, wohnte derſelben in Selbſteigener Ver: ſon bei.
Ein Feſt anderer Art ward durch das folgende Jahr geboten. Die Liebe zum Geſange und zur Muſik, welche ſich allgemein ſeit zwei Jahrzehnten in unſerm Deutſchen Vaterlande im grandioſen Maaße kund gegeben, war auch den Markern nicht fremd geblieben. Die drei Städte Potsdam, Brandenburg waren zuſammengetreten und bildeten einen Verein unter dem Namen des Maͤrkiſchen Geſangvereines. Bereits war die vorher ein Muſikfeſt an den beiden andern Srtern gehalten worden: jetzt(1837) war Brandenburg an der Reihe. Zur Aus führung des Ganzen trat eine Comité von vornehmen Dargern und Beamten zuſammen: ihnen ward die Anordnung des Ganzen übertragen. Daneben vereinigten ſich Andere(48) zur etwanigen Deckung derjenigen Koſten, welche durch die Einnahme nicht gedeckt werden möchten. Unter den Muſikſtücken, welche zur
Aufführung kommen ſollten, ward zum Hauptſtück das Orato18. und
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rium von Händel:»Samſon«, zu den Feſttagen 19. Mai erſehen. Die Zahl der Muſiker, welche ſich dazu ein—fanden, betrug 101, die der Sänger und Sängerinnen 355. Die Direction führte der Herzoglich⸗Anhalt-Deſſauiſche Hof-Ca— pellmeiſter Dr. Schneider; ihm zur Seite ſtand der Director des Geſangvereines, der Seminarlehrer Schaärtlich aus Potsdam. Am erſten Tage wurde Nachmittags gegeben in der Katharinen—kirche: 1) ein Männerchor von Klein; 2) die C- moll-Sympho— nie von Beethoven; 3) ein zweites Männerchor von Klein; 4) Gloria aus der Iten Meſſe von Haydn; 6) ein Te deum lau damus von—* am 19. Mai, Vormittags, ebenfalls in der Katharinenkirche das rium Samſon von Händel; Nachmittags im 8 ein Concert, wo ſich verſchiedene Künſtler und Sängerinnen hören ließen. Das Ganze war ein ſchoͤnes, großartiges Feſt, das den Freunden der Muſik in Bran— denburg noch lange wird im Andenken bleiben. Auch war die Theilnahme von nah und fern fo außerordentlich, daß die Kos
ſten, ſo bedeutend ſie auch waren, dennoch die Einnahme bei Be überſtiegen.
weitem nicht in dem erwarteten Maaf