Mil. Aus den unsicheren Anfängen einer neuen Planwirtschaft, es war damals Neuland, das wir betraten, halten heute die Werktätigen die vielfach verknüpften Fäden der Wirtschaft sicher in festen Händen, und wir haben nun die letzte Schwelle überschritten, die uns von der Erfüllung des ersten Fünfjahrplanes trennt.
In dieses gewaltige Werk des Aufbaues ist auch unsere Heimatstadt eingeschlossen, und wenn wir die Jahre zurückblicken und offenen Auges durch unsere Straßen gehen, dann sehen wir neben den noch immer mahnenden Zeugen jener dunklen Zeit des Schreckens schon das neue Werden, dem wir entgegen schreiten. An den Rändern unserer Stadt beginnt es sich zu regen, in. der Innenstadt wachsen die Bauzäune, und an den Schreibtischen unserer Baumeister reifen die Pläne für eine neue Gestaltung unserer Stadt heran. Ein neues Zeitalter des Planens und Schaffens ist angebrochen, eine Zeit des Vertrauens in die Zukunft, die wir uns im Frieden aufbauen wollpn.
Doch dieses Vertrauen wächst nicht allein, um es zu festigen, ist es von Zeit zu Zeit notwendig, sich einmal darüber Rechenschaft zu geben, was wir bis heute aus eigener Kraft erreichten. An dem Maß der Verwirklichung unserer Pläne in den vergangenen Jahren wird unsere Zuversicht noch stärker, unser Wille noch unbeugsamer werden. Was wir in den ersten und schwersten Jahren unseres Neubeginns vielfach unter den primitivsten Voraussetzungen vollenden konnten, wird auch in den kommenden Jahren mit Hilfe fortschrittlicher Arbeitsmethoden noch überboten.
Die vorliegende Ausgabe der Zeitschrift „Unsere Heimat“ wendet sich an die ganze Bevölkerung unserer Heimatstadt. Die Schrift will es unternehmen, auf gedrängtem Raum einmal in Wort und Bild zusammenzutragen, was seit 800 Jahren in unserer Stadtgeschichte sich zutrug und Inhalt unserer und unserer Vorfahren Arbeit gewesen ist. Sie will die Meilensteine des schweren und steinigen Weges, die Rückschläge und die Erfolge im Wiederaufbau unserer Stadt darstellen und schließlich in die Zukunft weisen. Das künftige Gesicht unserer Stadt wird geformt sein von der Tatkraft unserer werktätigen Menschen.
Wenn aus dem Inhalt dieses Heimatbüchleins allen Bürgern unserer Stadt Zuversicht und Glaube und damit auch die Bereitschaft zur Mitarbeit am gemeinsamen Werk unseres Aufbaus erwächst, dann hat es seinen besten Sinn erfüllt.
Gustav Schrabe, Bürgermeister
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