1701 Hans Schieber, ein Tuchmacherknappe aus Jüterbock gebürtig, ist d. 23. July frühmorgend um 7 Uhr gestorben und d. 24. dej. beerdigt worden. Die Ursache aber, daß so bald zur Erde gebracht, war die Hitze und bevorstehende Ernte, da man in der Woche keine Leuthe zur Nachfolge erfinden möchte.
1706 Bartholdy Wilder, Bürger, Kauff- und Handelsmann allhier, ist d. 10. September in Lütchen Lüben, da er sich auf seine Flinte gelehnet und mit einem Bauersmann geredet, durch unvermutete Losbrennung seines Gewehres durch den Arm geschossen und an den Wunden den 20. dj. gestorben, beygesetzt und ihm d. 10. October bsy öffentlicher Ceremonia eine Leichenpredigt und im Haus eine Abdankung gehalten.
1707 Joachim Windenband, ein hiesiger Bürger ist, nachdem dessen wohl- gerathener Sohn, so begütert und in Danzig wohnend, den alten Vater wider alles Vermuthens auf seinem Sieg- und Sterbebette mit Thränen umarmet, darauf am 28. Januar verschieden und auf die Kosten des Sohnes d. 3. Februar rühmlich beerdigt worden.
1727 6. April die alte Bröder gestorben, 105 Jahre alt.
1732 Am 18. Juni, als die große Glocken auf dem Kirchenturm zwey geschlagen, sind drei Stücke durchs Schalloch auf den Kirchhof herabgeworfen worden und mit einem derselben den Sattlergesellen Ferdinand Lobhard aus Coschau, Ungarn, gebürtig, getötet, und ist d. (?) des abends begraben worden.
1737 Den 15. April hat eine Dienstmagd Catharina M. aus Legde, welche hier bey dem Amtmann G. gedienet, ein Kindt umgebracht und ist den 12. November gesacket (im Wasser und Sack vom Leben zum Tode gebracht).
1743 Adam Sch., Töpfer, dessen Frau ist schläunig gestorben, da er ein übel Leben geführet, ist die von Herrn Docktor Bärtram und Feldt- scher (Soldatenarzt) Kükeliren aufgeschnitten d. 28. Februar und ist gefunden, das sie mit Gift vergraben, da er mit der Magd in Verdacht gehalten und schwanger, ist die Magd eingezogen.
1754 D. Sonntag, d. 24. November, ist Adam Gragert, Arbeitsmann allhier, nach dem Kletscher Holtz ... in eine hohe Fichte gestiegen, über 40 Fuß hoch und verunglückt und mit einem Fuß hangen geblieben und ein jämmerlich Ende genommen, hat 4 Tage und Nächte gehangen, endlich angenommen und begraben, Mittwoch abends.
1756 Am Donnerstag d. 7. october ist ein großer, gewaltiger Sturmwind gewesen, der das Kirchendach, so gantz neu wird, ruiniert, auch die Fenster viel Schaden (getan) und ein grausahm Hölzer (wohl Baum) umgeworfen, viel Dächer ruinieret.
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