K.-E. GRAM

ßeimatfunbtidjc 'Wanderfahrt

. . sei gegrüßt in weiter Ferne, teure Heimat sei gegrüßt!“

Wer kennt nicht von uns den Wohlklang dieses alten, deutschen Heimat­liedes und mit ihm den Sinn, der uns. aus jeder Zeile spricht! Wer aber könnte auch begeisterter in den Hochgesang auf die Heimat einstimmen als derjenige, der sie mit ihrer ganzen, mannigfaltigen Schönheit erwandert und erfaßt hat! Schon einmal folgten wir in Gedanken vermittels dieses Heftes einem Heimatfreund auf der Frühlingswanderung in die Prignitzcr Alpen. Sie erweckte in uns die eine Gewißheit: Die Pfade der Heimat locken, sie locken zu jeder Jahreszeit! Folgen wir ihnen heute in einen anderen Teil, gen Nordosten!

Es ist die Zeit des Herbstausgangs. Der Zufall hat noch einmal einen milden Tag beschert. Da lockt den Wandervogel — wie zum Abschied — der letzte, matte Sonnenstrahl hinaus in die heimatliche Natur, bevor noch der Winter endgültig die Herrschaft antreten kann. So greifen wir flugs zum Rade, unserem steten treuen Begleiter und wenden uns der Strecke nach Pritzwalk zu. Kahle,- abgeerntete Bäume und Sträucher des Perleberger Obstgebietes lassen die Gefilde der Kreisstadt rasch unseren Blicken ent­schwinden. Während sich zur rechten Seite bald die Ackerflächen des Volks­gutes anschließen, erblickt das ^uge nach links hinüber die Ausläufer des alten Exerzierplatzes, auf dessen Weiten so mancher unserer Heimat­freunde in vergangenen Zeiten bei militärischen Übungen viele Schweiß­tropfen verlor. Heute liegt diese Fläche friedlich und einladend zu sonn­täglichem Spaziergange vor uns. Ohne lange zu verweilen, erreichen wir das kleine Dorf Spiegelhagen, das von den Einheimischen gern als „Perle­berg-Vorstadt“ bezeichnet wird. In scharfer Kurve folgen wir der Chaussee weiter, die uns noch ca. 1 km an frisch gepflügten oder bestellten Feldern vorbeiführt. Ein heimlicher Dank erfüllt uns gegenüber den emsigen Bauern, die hier bereits das Wintergetreide aussäten.

Der Wald hat uns eingefangen, geheimnisvoll rauschender Kiefernwald. Er bedeckt das weithin hügelige Gelände und gibt schließlich den Blick auf

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