Heft 
(1956) 2
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der Bäche oder Teiche, so gilt das als untrügliches Zeichen für anhaltenden Regen. Wird der Flug, die Erde berührend, von kurzen Schreien begleitet, so nimmt man an, daß bald ein Gewitter folge.

Als Wetterpropheten gelten auch Fischreiher und Kranich. Steht der Reiher traurig und unbeweglich am Rande der Moräste, so sagt er Reif und an­haltenden Niederschlag voraus; wird er beweglich und lärmt, so verkündet er Regen. Wenn die Kraniche sich beeilen, die Erde zu erreichen, so soll nach einer alten Bauernregel starker Wind folgen.

Unter den Vögeln, die den Tod Voraussagen, steht der Steinkauz an erster Stelle. Sein RufKiwit in der Nacht hat die uralte Bedeutung vonKomm mit. Die Neigung des Vogels, an die Fenster erleuchteter Zimmer zu fliegen, sowie die Gewohnheit, sitzend und fliegend seine Stimme ertönen zu lassen, hat ihn zum Todesboten und Schrecken der Abergläubischen gemacht, obwohl er nur ein Schrecken der Insekten, kleiner Vögel und Mäuse ist.

Auch die Tauben zählen zu den besonders beachteten Vögeln. Dem Hause, in welchem Tauben gehalten werden, bringen sie Glück und ziehen Krank­heiten an. In manchen Orten unserer Heimat glaubt man, daß Frieden und Eintracht nur so lange im Hause herrschen,' so lange die Tauben hier wohnen. Fliegen sie fort, so taugt der Besitzer nicht viel.Bei ihm halten es nicht einmal die Tauben aus, heißt es dann.

Ist auch in der heutigen modernen Zeit vieles von Volksglauben und Aber­glauben verwischt, so findet man bei den alten Leuten des Dorfes noch vielfach die vererbten Ansichten unserer Vorfahren, und viele Vögel sind bis in die Gegenwart eine Art Orakelwesen geblieben.

FRIEDEL HARRASCHAIN

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1636 In einem Register von den Soldaten zerrissen sind 72 Personen ver­zeichnet gewesen, deren Namen hier nicht haben können gesetzet werden.

16361638 seitenweise Namen an der Pest Gestorbener.

1643 Am 25. September hat Jochim Burickens, des Beckers Frau, 3 Söhne nacheinander zur Welt geboren, die alsbalt, da es Tag gewesen, morgens 8 Uhr sind fein lebendig in die Kirche gebracht und im beysein 15 Gevattern getauft worden fein nacheinander und genannd 1. Jacob, 2. Jochim, 3. Hans.

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