Foto: Albert Hoppe
Kiefem-Reinkultur
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Kohhumus und die folgende Auslaugung des Bodens ließen den ohnehin kargen Boden noch weiter an Nährstoffen verarmen. Alle diese Nöte, Windbruchschaden ausgenommen, hat die Stadtforst erfahren. Schon 1829 richtete Raupenfraß, vermutlich der Forleule, großen Schaden an. Die Nonnenraupe trat 1880 und 1900 auf, dann noch einmal 1933/36 in solchem Umfange, daß 45 ha Wald abgetrieben werden mußten. Weniger umfangreiche Schäden verursachten mehrmals auch die Kiefernspinnerraupe, der Riissel- und der Borkenkäfer. 1873 vernichtete ein großer Waldbrand 30 ha, 1887 ein anderer sogar 60 ha. Uber die Minderung der Bodengüte heißt es 1880 in einem Rückblick auf die letzten 30 Jahre, daß „der Ertrag des Bodens unendlich zurückgegangen sei“. Zu diesen Schädigungen, die im Wesen der Reinbestandswirtschaft begründet waren, kamen in den Jahren 1830/70 noch solche, die sozusagen zusätzlicher menschlicher Unvernunft entsprangen: ein unverantwortlicher Holzeinschlag und das auch früher schon immer wieder beklagte Streurechen. Bei letzterem handelt es sich darum, daß der Nadelabfall samt der Gras- und Krautschicht zur Verwendung als Stallstreu rücksichtslos ausgeharkt und dadurch auf dem bloßgelegten Boden eine Neubildung von Humus zum Ersatz der entzogenen Nährstoffe ver-
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