Heft 
(1956) 7
Seite
225
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Schüler waren eingezogen, und so war die Stärke von 60 Schülern jährlich auf acht Direktschüler zusammengeschmolzen.

Der Weg der Schule war sehr bewegt. 1929 wurde eine Gärtnerfachklasse mit 20 Lehrlingen angegliedert.

Und wieder entbrannte in den Stadtverordnetenversammlungen der harte Kampf um ein eigenes Schulhaus. Selbst die Städte Lenzen, Havelberg und Wittenberge schalteten sich ein, um die Landwirtschaftsschule in ihre Mauern zu bekommen. Nach allem Hin und Her sahen sich aber die Stadt­väter Perleberg gezwungen, der Landwirtschaftsschule ein eigenes Ge­bäude zu geben. Hierfür wurde die ehemalige Löwenbrauerei, jetzt Franz- Grunick-Straße 3, gewählt. Das Haus wurde den damaligen Zeiten ent­sprechend mit allem Komfort für die Ausbildung der männlichen und auch der weiblichen Jugend ausgebaut. Am 1. Dezember 1930 wurde das Schul­gebäude feierlichst übergeben.

Die unermüdliche und gute Tätigkeit der Mitarbeiter der Schule im Kreis ließ es nie an Schüler und Schülerinnen fehlen. Ja, die Anmeldungen mußten sehr rechtzeitig vorgenommen werden, da sonst nicht mit der Auf­nahme in die Winterschule zu rechnen war.

Das Ende des zweiten und furchtbarsten Weltkrieges 1939/45 ließ die ge­samte Ausbildung unserer Landjugend für eine kurze Zeit ruhen. Die Gebäude selbst konnten von der Schule nicht wieder benutzt werden. Trotzdem erwachte aus den Ruinen neues Leben.

1946 wurde im November wieder mit der Fortbildung unserer Landjugend begonnen. Zunächst im kleinen Maßstab. In dem Haus Lanzer Chaussee 18 fanden sich wieder lernwillige Mädchen und Jungen ein. Mit dem Jahre 1950 wurde die Landwirtschaftsschule und Wirtschaftsberatungsstelle zu einer Fachschule für Landwirtschaft umgebildet, die das Abschlußziel hat, Staatlich geprüfte Landwirte nach dreijährigem Schulbesuch zu ent­lassen. Gleichzeitig wurde ein Internat angegliedert. 1952 wurde hierzu in Erweiterung das GrundstückVilla Tannenhof, Quitzower Straße 33, gekauft und als Internatshaus ausgebaut. Heute besuchen jährlich mehr als hundert junge Landarbeiterkinder die Anstalt und lernen mit Eifer und großer Lust für sich und zum Nutzen unserer Deutschen Demokratischen Republik. Lehrgänge für Fernstudium und Abendfachschulstudium sind außerdem eingerichtet.

Die Leitsprüche der 1906 eingerichteten Landwirtschaftlichen Winterschule bewahrheiten sich auch in unserer Zeit:

Nicht für die Schule, sondern für das Leben lernen wir!

Wissen ist Reichtum, Wissen ist Macht!

Wir wollen hoffen und wünschen, daß recht viel begabte und lernwillige Jungen und Mädchen die Ausbildung, die ihnen unser Arbeiter-und- Bauern-Staat für die ländlichen Berufe gibt, ausnutzen, zu ihrem eigenen und des Vaterlandes Nutzen.