Heft 
(1956) 7
Seite
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Wie groß ist in unseren Tagen der Kampf um die Echtheit der Sprache, um den Stil des Reinen, Edlen, Unverlierbaren, nach dem das Menschenherz begehrt. Die Sprache lebt aus der Kraft des Bildes, aus der Urkraft des Volkes, und woher sie kommt, dahin will sie zurück.

Sprache ist der Spiegel des Volkes, seines Innenlebens, seiner Schicksals- kfimpfe, seines Wollen und Könnens. Darum ist die Sprache des Volkes heiligster Hort. Die höchste Kraft sollte ihr gelten, sie zu einer echten und wahrhaftigen Sprache zu machen, zu einer Sprache des Lebens, plastisch, schön und tief. Das hieße, der Sprache ihre hohe Würde wieder­zugeben, den Menschen zu erziehen durch ihre Wahrhaftigkeit, durch die Frische und Reinheit von Herz und Sinnen.

p. c Y r y s

ÖO Jahre Fachschule für Landwirtschaft in Perleberg

Harte und erbitterte Kämpfe mußten geführt werden. Der unermüdliche und zähe Wille, dem Kreis eine eigene Schule zu schaffen der Kreis Westprignitz galt in der Provinz Brandenburg schon damals als bestes Zuchtgebiet sicherte den Erfolg.

Am 1. November 190H wurde in den Mauern der Stadt Perleberg die Land­wirtschaftliche Winterschule gegründet. Das erste Schuljahr wurde in dem heutigen Hause Kirchplatz 7 mit sieben Schülern und einer hauptamtlichen Lehrkraft eröffnet. Vielleicht sind dem einen oder anderen ehemaligen Schüler noch die Namen bekannt. Wir werden sie zur Erinnerung auf­führen.

Als Direktor wurde Herr O. von Tobold aus Hofgeismar durch die Land­wirtschaftskammer Berlin nach Perleberg beordert. Hilfslehrkräfte halfen die gestellten großen Aufgaben erfüllen.

Es waren tätig: Schlachthofdirektor Brade. Rechtsanwalt Busch, Pastor Stöwesand, Lehrer: Breitkreutz, Leppin. Klette, Breddin, Herr Grunick und später noch andere Hilfskräfte.

Schüler waren im ersten Semester: Wilh. Dahse, Schönfeld; Fritz Gelenk, Sükow; Albert Kersten, Hülsebeck; E. Lüdemann, Spiegelhagen; Rudolf Schulz, Wittenberge; Otto Staak, Kleinow; August Thiede, Sükow.

Die Schülerzahl wuchs zusehends. Schon im Schuljahr J907/08 wurden die bisher zur Verfügung gestellten Klassenräume zu klein. Der erste Umzug

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