Foto: Willi Westermann
Forsthaus Kuhicinkel
Klopfen, der Buntspecht war es. Dicht am Wege auf dem Zweig einer Buche sang der Buchfink sein helles klares Liedchen, während sein Weibchen in der Astgabel einer Jungeiche das kunstvolle Nest unter Verwendung schmiegsamen Materials fertigstellte. Wir finden in der Vogelwelt geschickte „Handwerker“ im Nestbau. Da gibt es den Weber, den Korbflechter, den Schneider, den Maurer und den Filzmacher. Vorbei an Waldgräben, durch Buchen-, Kiefern-, Erlen-, Birkenwälder, vorbei an ergrünenden Lärchen kam ich dem Ziele näher. Der Grünspecht ließ sein helles Lachen ertönen. Die Mönchsgrasmücke sang ihr Liedchen, der Tauber rief im Fichtenwäldchen, die Goldammer sang ihren Schlußvers nicht ganz so müde und temperamentlos wie sonst. Ich betrat ein kleines Fichtenwäldchen und fand dort die Rupfstelle eines Sperbers. Nur die großen Schwanz- und Flügelfedern waren noch vorhanden, die kleineren waren nirgends zu finden. Die Federn waren nicht ganz aus dem Fleisch gezogen, sondern wie mit der Schere abgeschnitten. Ein Fuchs, Marder oder Iltis muß hier der Täter gewesen sein. Nur noch eine kurze Strecke, und ich verließ den Wald und erreichte die Platen’sche Wiese. Als freudigen Gruß nahm ich das unermüdliche schallende „Zilpzalp“ des Weidenlaubsängers
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