Daneben finden sich Briefe von Kerr, Thomas Mann, .Stefan Zweig und anderen, Buchwidmungen von Herbert Eulenberg und Franz Werfel. Auch die Reihe „Gerhart Hauptmann satirisch gesehen“, ist außerordentlich aufschlußreich und gut gestaltet. Leider fehlten Bücher. Trotz allem gab es einzelne Erstdrucke zu sehen, u. a. die Dramen „Ulrich von Lichtenstein“ und „Der arme Heinrich“ sowie die Erzählung „Fasching“. Interessant war ein Kleindruck „Tyll Eulenspiegel“ von Gerhart Hauptmann, ein Druck der niemals bekannt geworden ist und der die Vorstufe zu dem großen Versepos „Tyll Eulenspiegel“ darstellt.
Durch eine Bildergalerie, die im Kreuzgang untergebracht ist, gelangt man in das Abendzimmer, wie Hauptmann es nannte, und das Arbeitszimmer des Dichters. Hier hat man nun, entgegen früheren Gestaltungen, alles so hergestellt, wie es der Dichter zu Lebzeiten bewohnt hat. Hier atmet nun das Persönliche. Unwillkürlich wird man ganz still. Man steht vor dem großen Schreibtisch, blickt zu den Buchreihen in den Regalen hinüber. Hier hat man durch eine rote Kordelschnur das Zimmer aufgeteilt, um weitere Verluste von Büchern, die in früheren Jahren vorgekommen sein sollen, zu vermeiden. Und dann tritt man ganz still auf die Terrasse hinauf. Die Buchen rauschen, während man das Anwesen langsam verläßt,'um noch einmal zum Friedhof hinaufzusteigen.
In Qerhart Hauptmanns Arbeitszimmer
Tritt schweigend ein wie in des Tempels Mauer, neige das Haupt vor Ehrfurcht und vor Trauer, erspür’ den Geist, der diesen Raum durchflutet, erfaß das Herz, das auch für dich geblutet.
Der Meister selber ist’s, der dir begegnet.
Erfaß ihn ganz und geh und sei gesegnet.
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