Heft 
(1957) 11
Seite
335
Einzelbild herunterladen

gingen alle Arbeiten ohne Störung ab. So mußte das Grundwasser auf der Wiese abgepumpt werden, wodurch sich verschiedentlich Schwierigkeiten in der Wasserversorgung der Bewohner der Matthias-Hasse-Straße er­gaben. Die Brunnen versiegten dort, und es mußte ein Anschluß an das Rohrnetz der Stadt Perleberg vorgenommen werden.

Die Stahlbetonbrücke über die Stepenitz war im Mai 1957 fertig, sie kostete ca. 450 000, DM. Zu gleicher Zeit begann der VEB Straßenbau Greifswald mit den Betonierungsarbeiten der Fahrbahn sowie mit den Pflasterarbeiten in der Putlitzer Straße sowie an den Straßenübergängen bzw. auf der Dammaufschüttung. Die Fahrbahn ist 8,60 m breit und mit einer 25 cm starken Betondecke hergestellt. Etwa 13 000 Quadratmeter der Straßen­decke ist aus Beton, während ca. 5500 Quadratmeter mit Kleinpflaster ver­sehen wurde.

Besonderes Augenmerk mußte bei der Einmündung der Umgehungsstraße auf die Berliner Chaussee am Parkschlößchen gelegt werden. Hier wird die Kleinbahn nach Kyritz im sehr spitzen Winkel gekreuzt. Um diesen Gefahrenherd für die Zukunft auszuschalten, wird die Kleinbahn­strecke aus dem Stadtgebiet, von der Heinrichstraße bis zum Bahnübergang am Parkschlößchen verlegt. Damit werden gleichzeitig weitere Gefahren­momente im Stadtgebiet verschwinden und nicht zuletzt die Störung unseres Krankenhauses durch die Bahn beseitigt. Die Verlegung der Klein­bahn beträgt rund 1800 m. Der neue Bahndamm ist bereits aufgeschüttet, und mit der Inbetriebnahme der neuen Strecke ist noch in diesem Jahr zu rechnen.

Die Bauarbeiten der neuen Umgehungsstraße wurden von allen Einwoh­nern und auch den auswärtigen Kraftfahrern interessiert verfolgt. Wäh­rend der Bauarbeiten ergaben sich für einige Einwohner der Stadt Ein­schränkungen durch Sperrung von Wegen u. ä. Auch die Landabgabe durch unsere Kleingartenbesitzer und Obstanbauer war zu regeln, da die neue Straße durch einen Teil unseres Perleberger Obstanbaugebietes führt. Den Dank des Rates der Stadt Perleberg möchte ich auch an dieser Stelle diesen Bürgern für ihre Einsicht aussprechen. Auch sie haben durch die Abgabe von Ländereien, Herausnahme von Obstbäumen und dergleichen Verständnis für die Notwendigkeit dieser Umgehungsstraße aufgebracht und mit dazu beigetragen, daß am 28. September dieses Jahres eine mo­derne Fernverkehrsstraße dem Verkehr übergeben werden konnte.

Viele Bürger unserer Stadt wohnten der feierlichen Übergabe der Straße durch den Vertreter des Ministeriums für Verkehrswesen, Herrn Kirscheid, bei. Er würdigte die großen Leistungen aller Ingenieure, Techniker

335