zugeführt. Große und kleinere Ausbesserungen wurden ausgeführt und der Betriebslokpark vergrößerte sich von Monat zu Monat.
Bestand
davon betriebsfähig
Mai
72
11
Juni
75
33
Juli
88
26
August
74
32
September
usw.
90
45
Sehr viele Lokomotiven, ausgebessert und mit neuem Anstrich versehen, traten die Fahrt nach Berlin an und kehrten nicht wieder zurück. Etwa 30 Lokomotiven wurden auf diese Art dem Bahnbetriebswerk abgezogen, weil die Berliner im Wiederaufbau noch weit zurück waren. Aber an Schadlokomotiven mangelte es im Berliner Raum damals auch nicht.
Die Wittenberger Eisenbahner haben aber nicht nachgelassen und mit zähem Fleiß immer mehr Lokomotiven fertiggestellt. Bis zum Jahresschluß wurden auch schon 493 949 km mit Zügen gefahren.
Das Kohlenlager hatte im Mai keine großen Bestände. Die Kohlenzufuhr war mangelhaft, weil die Kohlengruben noch wenig förderten und der direkte Zuführungsweg über die Elbbrücke unterbrochen war. Man mußte die Brennstoffvorräte mit Holz strecken. In den Wäldern bei Dömitz wurde von den Eisenbahnern Holz geschlagen. Bald war eine Kreissäge gebaut und auf gestellt, und bis zum Jahresschluß wurden 940 rm, mit Braunkohlenbriketts vermischt, verfeuert.
Als in den ersten Septembertagen die Behelfsbrücke (Holzbrücke) über die Elbe fertiggestellt war, da rollten nach und nach die Kohlenzüge vom Süden heran. Die Behelfsbrücke war seitlich neben der Brücke auf Pfahljoche montiert. Mit 10 km/h wurde sie befahren, blieb aber besonders im Winter eine Gefahrenquelle, weil das Treibeis sich leicht festsetzen und zur Zerstörung der Behelfsbrücke führen konnte.
Aber auch die Versorgung der Stadt war immer wieder wegen Kohlenmangels äußerst bedenklich. Damit die Bäcker Brot backen konnten, wurde der Stadt Wittenberge mancher Waggon leihweise überlassen. Schwierigkeiten traten innerhalb des Bahnbetriebswerkes immer wieder an den Bekohlungsanlagen auf, weil der Greiferkran fehlte. Durch einen Bombenvolltreffer war dieser restlos zerstört. In dem auf dem Bahnhof Wittenberge abgestellten Rückfuhrgut hatte der Elektromeister Otto Könning einen Ersatzkran ausfindig gemacht und mit dem Umbau sofort begonnen.
Bis zum Jahresende war die im Bw Wittenberge stationierte Lokkolonne 22 mit 30 Lokomotiven ausgerüstet. Auch der Kraftverkehr wurde von den
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