ERNST STADTKUS, REHFELD
»POLLO«
Willst du dörch de Prignitz reisen, kumm mien Fründ, ick load die in. Köp die’n Fohrkoart, un denn stieg’n wie in uns olle Kleinboahn rinn. Schaffner winkt, un Polio fläut denn „Tuut“ un föhrt ok richtig aff. Bergupp geiht man tämlich langsam, bergrunn geiht im schlanken Draw.
»-
Joa — sönn Kleinboahnfohrt is lustig — wunnerschön un intressant, Polio schunkelt so gemütlich dörch uns schönet Prignitzland.
Funken flegen, un mit Vulldamp geiht daet ümm de Kurven rümm wenn de Schien’n uk bäwern, klappern, Polio kippt trotzdaem nich ümm.
Stieg’n in Perleberg wie morgens, ielig in de Kleinboahn rinn, kannt passieren, daet wie owends tämlich spät in Kyritz sinn.
Dörch de Felder, Wischen, Dannen föhrt uns Kleinboahn krüz un quer, Wer keen Tied hätt, föhrt mit d’ Foahrrad un mit Moped hinnerher.
Up de Kleinboahn, kann man seggen, häst du ok watt för dien Geld, denn för dree Mark fiwuntwintig föhrst du dörch de hal\ye Welt.
Ob na Bullendörp, noa Schrepke, oder on noa Barenthin — ok noa Bärensprung un Düpe kümmst du mit de Kleinboahn henn.
Du kannst ut de Fenster kieken, sühst de Dörper un daet Lann.
Wenn du Dösst hest, kannst du drinken, wo een Krog is, höllt se an. Sößtig johrlang föhrt de Kleinboahn, Dag för Dag dörcht Prignitzland. Wenn Een seggt: „Uns Polio dückt nich“, de hätt davon keen Verstand.
Polio is een Stück von d’ Prignitz, ohne emm wärt manchmoal schlicht, un he deiht ok, hüt wie damols, treu un brav noch siene Pflicht. —
So, mien Fründ, nu willn w’ utstiegen, unse Fohrt is hier to Enn.
Willst du d’ Prignitz moal besöken, kumm man mit den Polio henn.
237