Heft 
(1958) 1
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den Zwölften mit gestohlenem Kohl gefüttert würden, vortrefflich ge­diehen. Dann waren beide auch im Schweinestall, um zu hören, ob die Sau oder die Ferkel zuerst schrien, als dann die Sau so richtig auf­kreischte, stand fest, daß einer im kommenden Jahr heiratete. Um nun auch noch festzustellen, ob die Braut dünn oder dick, krumm oder ge­rade sei, machte einer die Augen zu und zog aus einem Holzklumpen einen Kloben heraus. Als nun ein stämmiger, knorriger Stubben zum Vorschein kam, stand fest, daß die zukünftige Braut so an 2 1/! Zentner Lebendgewicht habe, etwas bucklig, wenn auch nicht gerade mit einem Ast behaftet sei, worauf das Knorrige im Stubben hindeutete.

So scherzten und lachten sie bei dem Würfelspiel. Daß sie daneben keine harmlosen Skatsprüche wechselten, sondern greulich fluchten, wurde ihnen zum Verhängnis. Auf einmal erschien Godes Begleiter Loknig vor ihnen und schlug die Würfel vom Tisch. Das war nicht gut, doch dann pachten noch zwei große Hunde die Landsknechte und schleppten'sie auf Nimmer­wiedersehen davon.

Die Sage sagt weiter, daß der eine Würfel in die Elbe gefallen, der andere durch die offene Kapellentür geflogen sei und sich im Gebälk festgebohrt habe. Dort saß er bis vor zwei, drei Menschenaltern. Dann kam er als Glücksei von Wootz ins Märkische Museum in Berlin.

HELMUT HELLGE, KYRITZ

Das Wort

Das Wort ist eine Kostbarkeit es kann sagen: Liebe, es kann auch sagen: Haß!

Es kann sagen: Frieden, es kann auch sagen: Krieg!

Es kann aufbauen,

es kann aber auch zerstören!

Sorge, daß das Wort für Menschen bleibt!

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