Heft 
(1958) 1
Seite
27
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De Schmedd treckt an de Schmäd em ran

Un holt dünn ut de Hosentasch

Een'n dree Foot langen Band un rasch

Bindt he ann kranken Tähn een En von'n Band;

Dat änner En bindt he ann Nogel in de Wand.

So, Scheper, een Minut holl ut,

De Tähn treckt ganz alleen sich rut;

Ik bruk Di blot mol wat to wiesen!

He holt ut d Schmäd een gläunig Isen

Un fuhrwerkt damit unsen Scheper

Gror unner d Näs.Den Düwel ok! so röp er,

Un mit eenn groten Bogensatz Sprüng wied he weg von sienen Platz.

Na, Krischon, is Die wat geschehn?

Kik, an den Band, da hängt Dien Tähn!

RICHARD KUBY, PERLEBERG

Won! is blor dei Immenswarm herkome

Erinnerungen eines alten Imkers

Es war in den ersten Jahrzehnten unseres Jahrhunderts, da wirkte in einem Dörfchen an der Nordgrenze der Prignitz einer meiner Freunde als Lehrer und Organist. Er ging seinem Berufe mit Liebe und Gewissen­haftigkeit nach und ist seiner Gemeinde bis ans Ende seiner Amtstätigkeit treu geblieben. Nebenbei war er ein tüchtiger Imker, und mit manchem Gläschen Honig hat er auch den Tisch von Perleberger Hausfrauen be­reichert. Der Beruf gestattete es damals noch, sich mit der Bienenzucht, zu beschäftigen. Habe ich doch in Lehrergärten Bienenstände kennen­gelernt, in denen die Zahl der Völker die der Schulkinder übertraf. Ich selbst bin eine Reihe von Jahren Imker gewesen und erinnere mich gern der Stunden, die ich bei meinen Immen zubringen durfte. Sie schenkten uns ja nicht nur den köstlichen Honig und das wertvolle Wachs; sie lassen uns, und das ist nicht minder wertvoll, einen Blick tun in das wundervolle Gefüge ihres Staates, vor dem wir immer wieder staunend und bewun­dernd stehen, in dessen letzte Geheimnisse einzudringen wir uns aber* ständig bemühen.