Heft 
(1892) 70
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Deutsche Rundschau.

stück ein Brötchen mit Schlackwurst und vielleicht auch einen Gilka kriegt. Das Alles widersteht mir im höchsten Maße; je weniger ich davon sehe, desto besser. Ich find' es ungemein reizend, wenn so die kleinen Brillanten im Ohre blitzen, etwa wie bei meiner Schwiegermama in sps . . . ,Sich einschränkend ach, ich kenne das Lied, das immer gesungen und immer gepredigt wird, aber wenn ich bei Papa die dicken Bücher abstäube, drin Niemand hineinsieht, auch er selber nicht, und wenn dann die Schmolle sich Abends auf mein Bett setzt und mir von ihrem verstorbenen Manne, dem Schutzmann, erzählt, und daß er, wenn er noch lebte, jetzt ein Revier hätte, denn Madai hätte große Stücke auf ihn gehalten, und wenn sie dann zuletzt sagt: -Aber, Corinnchen, ich habe ja noch gar nicht 'mal gefragt, was wir morgen essen wollen? . . . Die Teltower sind jetzt so schlecht und eigentlich alle schon madig, und ich möchte Dir Vorschlägen, Wellfleisch und Wruken, das Schmolle auch immer so gerrck ja, Marcell, in solchem Augenblicke wird mir immer ganz sonderbar zu Muth, und Leopold Treibel erscheint mir dann mit einem Mal als der Rettungsanker meines Lebens, oder wenn Du willst, wie das aufzusetzende große Marssegel, das bestimmt ist, mich bei gutem Wind an ferne, glückliche Küsten zu führen."

Oder wenn es stürmt, Dein Lebensglück zum Scheitern zu bringen."

Warten wir's ab, Marcell."

Und bei diesen Worten bogen sie, von der Alten Leipzigerstraße her, in Raule's Hof ein, von dem aus ein kleiner Durchgang in die Adlerstraße führte.

(Fortsetzung folgt.)