Heft 
(1892) 70
Seite
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Deutsche Rundschau.

daher feierlich gegen Ihren Antrag, von dem ich nie Gebrauch machen werde. Ich habe dem Fürsten ohne Bitterkeit, ohne Unmuth, mit äußerster Delicatesse erklärt, daß, wenn ihm etwa eines oder das andere im Beobachter nicht gerade recht sein sollte, ich ihn bitten müßte, mich sowohl pro pEterlto als pro kuturo von aller Verantwortlichkeit loszusprechen, weil es mir unmöglich wäre, mit Ihnen über Dinge zu streiten, worin Sie nun einmal Ihren eigenen Gang hätten und vielleicht seine Meinung manchmal sogar besser treffen möchten als ich. Diese Erklärung mußte ich abgeben, jetzt ist aber auch mein Gewissen rein; und wenn Sie morgen die Stelle aus dem Conservateur übersetzen, worin die Minister Dummköpfe, Verräther, Jaco- biner rc. gescholten werden, so haben Sie von mir keinen Widerspruch mehr zu er­warten. Vor dem Unglück, Ihr wirklicher Censor zu werden, wird mich der Himmel wohl bewahren. Würde dies aber jemals über mich verhängt, so könnte ich dann nur nach meiner Ueberzengung Verfahren, sollten Sie mich auch noch so schwach und noch so lächerlich finden. Gentz.

Wir schließen diese Reihe mit einem Billet aus den letzten zwanziger Jahren: es enthält mannigfache Anklänge an die Debatten in der französischen Kammer. Unser Interesse erregt es hauptsächlich deshalb, weil es die Verehrung bezeugt, die Gentz auch im Alter noch für Burke, den politischen Lehrmeister seiner Jugendzeit, hegte.

IX. i)

Ich schicke Ihnen hier den Artikel aus dem NorninZ Xävsrtiser. Es ist eigent­lich das Beste von allen über die Rede^) erschienenen.

Wenn es nach meinem Geschmack ginge, setzte ich bei den Wortenals ihre Stifter" en note:

Der Verfasser scheint Edmund Burke zu vergessen, welchen kurz nach seinem Tode Mr. Cuming in einer vortrefflichen poetischen Epistel (non moralit^) in folgenden Worten apostrophirt:

0 tüou, iLmkMeä 8LM! 'tVüosa prosowm 86ÄI1 kiaresä türouZü laut anareü/8 ZiZantic plan;

1ÜOU, VN >VÜ086 NAIN6 6ÄCÜ äwtant aZ6 süalt 1Ü6 rniZüt^ 80N, rnark ok tü686 troubwä äa^8 6te.

Doch da nicht Jedermann die elastischen Citationen so liebt wie ich, so lasse ich mir gefallen, daß diese Note wegbleibe, dagegen flehe ich um Gnade für die über Brougham.

Von dem Fürsten habe ich die Rede des Chateaubriand erhalten und bitte Sie, ihm zu sagen, daß ich bereit bin, sie zu übersetzen, wenn ich sie bis übermorgen be­halten kann. Die von Beaumont habe ich noch nicht Zeit gesunden zu lesen.

O.

st Abschrift.

st Wahrscheinlich CHLteaubriand's.