MM
Moderne Magie.
von
Johannes tzuüer*).
— München. —
Das Geschichtliche.
rago machte einmal die Bemerkung, daß derjenige, welcher mit Aus- j nähme der reinen Mathematik das Wort unmöglich ausspreche, derVor- ! sicht und Klugheit entbehre. Aber Niemand mehr als der sogenannte gesunde Menschenverstand wirft mit diesem Wort um sich; denn er ist der heftigste Widersacher von Allem, was über die herkömmlichen und geltenden Ansichten hinausgeht. Er ist es demnach auch, der sich dem Versuche, das räthsel- hafte und vielleicht nur imaginäre Gebiet der spiritistischen Erscheinungen einer Betrachtung zu unterziehen, sofort mit der Warnung entgegenstellt, an solche Thorheit nicht zu rühren. Betrachten wir indeß das Geschäft und die Leistungen dieses sogenannten Verstandes selbst, so wird unser Respect vor ihm nicht sonderlich steigen. Gegebene Wahrnehmungen mit einander in Uebereinstimmung und Zusammenhang setzend und sich daraus eine Erfahrung anschaffend, alles Neue an diese anknüpfend und von ihr aus erklärend, sieht er oder reicht er mit seinem Verstehen nur so weit, als sein bereits erworbener Vorstellungskreis Vermittlungen mit dem bisher noch nicht Wahrgenommenen gestattet. Wo ihm dies nicht mehr möglich ist, da resolvirt er sich rasch dahin, das Neue als Täuschung und die Annahme desselben als Aberglauben und Thorheit abzuweisen. So enthüllt sich dieser Verstand, wie ihn schon Hume richtig analysirte, als eine Gewohnheit unseres Vorstellens, die zwar gegen den Betrug vorsichtig zu machen, nicht minder aber auch den Geist zu beschränken im Stande ist. Wenn der Irrsinnige seine Wahnideen in logische Ordnung bringt und dann von ihnen aus die Wirklichkeit bestreitet und ablehnt, da sie ihn nicht in diese hinüberfinden lassen, so ist er inmitten seines Unverstandes noch immer im Besitze jenes Verstandes, ja er arbeitet geradezu
Z Die letzte Arbeit Huber's