W iS '
- Paul Ncyse in München.-
Sie wußte, daß mit Schonung und Vernunft sich So manches Weh läßt heilen im Beginne,
Und faßt' ein perz sich endlich zu der Frage, was für ein Uebel die Frau Gräfin plage.
Ach, gute Renza, sprach da mit Trröthen Die junge Wittwe, mir Hilst nur das Grab.
Mein Leben schlepp' ich in so bittren Blöthen,
Daß ich die Lust daran verloren Hab'.
Gieb Acht, der grimme Kummer wird mich tödten, Denn wie die Zeit auch wächst, er nimmt nicht ab; Seit ich verloren meinen perrn, den Grasen, pab' ich erquicklich keine Nacht geschlafen.
Gst schreck' ich aus aus einem bangen Traum, Geweckt von meines eignen perzens pochen, vor seltsam schwüler Wallung athm' ich kaum Und fühl' das Blut in allen Pulsen kochen.
Dann seh' ich Bilder rings im leeren Baum Und schrei', als hätten Nattern mich gestochen Grad' an der linken Brust — im Fegefeuer Kann man nicht (Pual bestehn so ungeheuer!
G Verein, rief, zum Scheine sehr erschrocken,
Die kluge Alte, das sind böse Zeichen!
Ts scheint an Turem verzchen was zu stocken,
Das wird, gebt Acht, so bald nicht von Tuch weichen, Besteht Ihr draus, so einsam hier zu hocken.
Nur Lines Hilst Patienten Euresgleichen:
Die Wallfahrt nach Loretto müßt Ihr machen;
Glaubt, da curirt man noch ganz andre Sachen.
Ls ist nicht weit, vier kurze Tagessahrten,
Wir gehn verkleidet, daß uns Niemand kennt.
Da sollt Ihr Wunder sehn von allen Arten;
Denn wofür sonst kein Arzt ein Mittel sänd',
Lin veil'ger heilt's. Ich weiß bei Turem zarten Geblüt und zwanzigjährigen Temp'rament Nichts Beßres, Tuer perzgebrest zu bannen.
Gleich morgen früh schon wandern wir von dannen.
So sprach die Kluge, die zum Schein ein heilig Gesicht aussteckte voller Andachtswonne.
Denn eine gläub'ge Lhristin war sie freilich,
Doch mehr als aller Fürspruch der Madonne Schien ihr die muntre Wanderschaft gedeihlich.
Frau Gigia fürchtet zwar die schwüle Sonne,
Doch lockt sie auch das Abenteuer mächtig,
Und händeklatschend ruft sie: Das ist prächtig!
h! l