Issue 
(1879) 27
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Er denkt an Nichts mehr, fordert nicht zu wissen, Wie lang ihm dieses Glück beschieden sei;

Dem Augenblick nur will er angehören,

Dies Lächeln sehn und diese Stimme hören.

Woher sie kam, wohin sie ging, weß Standes,

Gb eine Fürstin sie im Bauernkleid

Er fragt es nicht. Wie eines Märchenlandes Bezirk schien diese Gegend ihm gefeit.

So in der Glut des sanften Seelenbrandes Schmolz ihm die letzte Fessel mit der Zeit;

Nur wagt er ihre pand nicht anzurühren,

Aus Furcht, den Neid der himmlischen zu schüren.

Wer weiß, wie lang in träumender Ekstase,

Die Welt vor seinem Blick verschwunden war',

Da fährt auf einmal aus dem weichen Grase Der biedre Pater aus und späht umher.

Er horcht und wittert mit erhobner Nase,

Sein heitres Antlitz trübt sich mehr und mehr,

And plötzlich ruft er aus voll Angst und Trauer: Olosti voi, er ist fort! mein Grauer!

Und gleich als müsse jeden Ruf des Herrn Die rauhe Brust des Dieners widerhallen, hört man alsbald im Waldesdickicht fern Des frommen Thiers wehmüth'ge Stimme schallen.

So schreit er, will man ihn am Halfter zerr'n! Wehklagt der Mönch. Man hat ihn angesallen Jesus Maria Joseph, missrsmlul!

Mich trifft der Schlag! Mein Airchenschatz! G Jemini

Und in Verzweiflung schlägt er sich die Glatze,

Doch schon ist Liombruno aufgesprungen.

Er weiß kein Sterbenswort vom Airchenschatze,

Von reinem Mitleid fühlt er sich durchdrungen,

Und wie ein Sturmwind von dem trauten Platze Eilt er hinweg, den blanken Stahl geschwungen,

Der Gegend zu, wo drei verwegne Strolche Das störr'ge Thier ansxornten mit dem Dolche.

Muth! ruft Frau Gigia nach dem ersten Schrecken, wir müssen nach. Vier sind wir gegen Drei.

Brecht Euch vom Baum den ersten besten Stecken, Ehrwürdigster, und springt dem Jüngling bei! o tiAia mia, sucht Euch zu verstecken!

Ein Mann des Friedens bin ich, und ihr Zwei Ihr macht das Raubgesindel nur noch dreister: will's Gott, wird Liombrun der Schufte Meister.