Issue 
(1879) 27
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- Die Madonna im Gelwald.

So rufend hält er sich an Gigia's Rocke,

Beschwört die peil'gen, jammert weh und ach.

Sie aber greift nach ihrem Pilgerstocke Und reißt sich los, und Renza läuft ihr nach.

In ihrem Perzen dröhnt's wie eine Glocke,

Den heißen Sturm einläutend, der so jach In ihr entbrannt zu seligem verderben;

Sie fühlt, sie muß ihm Helsen oder sterben.

Doch wie sie um des Weges Krümme biegen,

Sehn sie den Jüngling kämpfen unversehrt.

Den Räubern ist er kühn zu Leib gestiegen,

Und tödtlich traf den Linen schon sein Schwert.

Pa, wie vom blanken Stahl die Funken fliegen! Doch auch der Feind hat tapfer sich gewehrt.

Nun aber taumelt rücklings auch der Zweite Und rafft sich blutend aus und sucht das Weite.

Der Dritte will beim Zaum den Lsel nehmen.

Der aber beißt und stampft mit solchem Grimme, Daß wüthend er zur Flucht sich muß bequemen,

Gb auch sein Spießgesell im Blute schwimme.

Und um die flieh'nden Schelme zu beschämen,

Tönt jetzt Triumxhgesang des Grauthiers Stimme, Und in des frommen Knechts siegssrohes Pa Stimmt ein sein perr: Gepriesen sei Maria!

Als dieser Gute jetzt sich näher wagt,

Sieht er das Kampfgesild voll Blut und Graus, Denn der gesallne Räuber stöhnt und klagt Mit einem letzten Fluch sein Leben aus.

Der peld jedoch, da ihn die Gräfin fragt

voll Angst, ob Wunden er empfing im Strauß

Nur eine! lächelt er, und die brennt süße!

Dann sinkt er ihr erblassend vor die Füße.

Pier aber scheint's gerathen, palt zu machen,

Sonst lullt uns ein der Stanzen Melodie.

Auch find verklungen schon die mannichsachen Nachtstimmen Roms:Fansulla!"l'Italie!" Den Torso aus und ab das Singen, Lachen Und plaudernde Gesumm; und vor uns sieh!

Die Kohlen im Kamin sind längst verglommen:

's ist hohe Zeit, daß wir zu Bette kommen.

(Schluß folgt.)