Heft 
(1897) 12
Seite
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Ueber Land und Meer.

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's Bleame und der Zchwammerling.

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Anny Zchaefer.

Mit zwei Vriginalzeichnmigen von A. G e i g er - T h u r i n g.

^n'n Bleame sagt a Schwaininerling: Bald's waar', wia i gern mag,

Na gang' a G'schäft! Frau Nachbarin,

Mir macha 'n Vertrag.

Du woaßt, daß in mei Dache oft Gern Vieche schliarf'n drei',

Und daß dös mir a Schad'n is,

Dös leucht' dir wohl leicht ei'.

Du reckst weit über mi in d' pöch,

vast g'wiß den längst'nRrag'n; I moa, sell machert dir nix aus,

Aoast so a Viech verjag'n!

Und dafür leih' i dir mei Dach, Aoast untersteh, baldst magst. Na keant dir 's weeta nit viel o,

Jetzt frag' i di, was d' sagst?"

Dös koo scho sei," sagt's Bleame drauf, was i vermag, soll g'schehg'n; Aufpass' i wia ra Sxitzbua guet,

Da bi i ganz verweg'n!"

Jetzt hat's dir geb'n a Petz, a Iag'n,

A Treib'n Tag für Tag, Und 's Bleame hat's viel z'spat eig'sehg'n, was dös a Müah', a Plag'.

Areilt fo a Viech aufs Schwam- inerl 'nauf,

Na schreit's und lärint's drauf hi:

Du Deixl, machst, daß d' obi kommst,

I zoag dir, wer i bi!"

Und hat dös nit dergeb'n glei, paut's hi aufs Dach, was's ko.

Dös hat 'm Feind 'n Schreck eig'jagt

Auf is er und davo.

Da kiinmt ainal a weeta zog'n,

Do 's Bleame denkt: lach'!

I schliarf glei g'schwind, wia's ausg'macht is,

Zu'n Schwammerl unters Dach!"

Pa!" denkt's eam nacher,dös is fei,

Ua dank' i völli Gott Für so 'n guat'n Unterstand,

Jetzt hat's ja gar koa Not!"

Do mitt'n drin in dera Freud'

's Bleame gachizt schwär:

So damxfi is's scho da herin,

Bald i grad drauß'n waar'!"

Und 's Röpfi noagt's ganz obi z'letzt,

Matt is's, daß's sterb'n kunnt,

Und eh's es selber no vermoant,

Seit's tut im Nias herunt.

Den Pandel, den dös Bleame g'macht, Der hat eam kost' sei Leb'n;

Den Unterstand zu'n Geg'nluh, pat eam a Giftschwamm geb'n!