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Ueues vom Wüchertisch.
nur eine dekorative, und bei den allermeisten japanischen ! Bildern liegt der dekorative Reiz viel mehr noch in der Farbe als in der Zeichnung. Das heißt, das ist meine ganz bescheidene persönliche Ansicht; daß ich eigentlich gar kein Recht habe, sie auszusprechen, hat mich gerade dieses Prachtwerk gelehrt. Ich habe mir die redlichste Mühe gegeben, mir mit Hisse des durchaus klaren Seydlitzschen Textes und an der Hand der 95 Abbildungen von den verschiedenen Kuustepochen und ihren besonderen Merkmalen und Unterschieden eine Vorstellung zu machen — es ist mir nicht gelungen. Für mein Auge und sür meine künstlerische Empfindung sind alle diese Bilder doch nur amüsant, sehr wenige haben den Reiz einer ausgesprochenen Naturstimmung, und ein paar andre sind — an der Mehrzahl gemessen — von einer merkwürdig realistischen Ausfassung, die auf eine künstlerische Individualität hindeutet. Es mag dazu beitragen, daß ich mich vergebens bemüht habe, mir die Namen der japanischen Künstler geläufig zu machen; sie gehen mir wie Kraut und Rüben durcheinander. W. von Seydlitz muß ein für japanische Kunst ganz besonders geschärftes Auge haben. So kann er — ich greife ziemlich willkürlich heraus — bei einem Künstler Kiyonaga fragen: „Welches sind nun die Neuerungen, die er einsührte und denen die japanische Kunst einen Fortschritt über die bisherigen Leistungen hinaus und bis zu ihrem Gipfelpunkte verdankte?" und darauf ernsthaft antworten: „Zunächst die volle Befreiung von jedem Konveutionalismus. Von der willkürlichen Behandlung, die die Primitiven dem menschlichen Körper hatten angedeihen lassen, war bis zu ihm immer noch ein kleiner Rest übrig geblieben; bald wurden einer
stärkeren dekorativen Wirkung zu liebe oder zur Erzielung größerer Anmut Hände und Füße zu klein gebildet, bald der Körper zu schlank und zu geschmeidig, bald die inneren Gesichtsteile zu zierlich. Dem stellte nun Kiyonaga normale, mit hoch entwickeltem Schönheitssinn ausgewählte Körperverhältnisse gegenüber; seine Figuren sind, wenigstens während der Zeit seiner Vollkraft — denn später neigte auch er, dem Zuge der Zeit folgend, wieder zu übertriebenen Verhältnissen — durchaus ebenmäßig, von gesunder Fülle und fest in ihrem Auftreten. Mit einer natürlichen, ruhigen Anmut und Würde beivegen sie sich, so daß man sie nicht mit Unrecht den edeln Charakteren der höchstentwickelten griechischen Kunst hat vergleichen können. Alles Manierierte ist aus ihnen geschwunden" und so weiter. Unter den 95 Abbildungen sind mehrere Bilder Kiyonagas wiedergegeben ; ich setze voraus, daß einige von ihnen wenigstens aus der Zeit seiner Vollkraft stammen. Man sehe sie sich auf die dem Künstler erteilten Lobsprüche hin an und vergleiche sie mit den Werken andrer japanischer Maler. Ich glaube nicht, daß viele einen großen Unterschied entdecken
werden, oder daß viele sich durch die Figuren Kiyonagas
an die edeln Charaktere der höchstentwickelten griechischen Kunst erinnert fühlen. Dazu gehört ein Liebhaberenthusiasmus. Der mag schätzen, so hoch er will, aber er thut gut, wenn er nicht vergleicht, sondern die Stücke seiner Liebhaberei hübsch unter sich mißt. Seydlitz stellt seine
Japaner auch direkt neben unsre klassischen Meister; da verliert selbst der beste Wille, sich von dem Kenner ja
panischer Kunst über japanische Kunst belehren zu lassen, die Perspektive.
MW