Ob die Kinder Taschengeld bekommen, wurde in den anderen mathematikdidaktischen Untersuchungen nicht erhoben, so dass wir hier zum Vergleich nur die Feststellung von Claar haben, dass 66% der 7— 9 Jährigen Taschengeld erhalten. Diese Zahl wurde in unserer Untersuchung nicht erreicht, wobei zu beachten ist, dass die Kinder unserer Untersuchung meist 6 und selten 7 Jahre alt waren.
Die Preis- und Wertvorstellungen der Franke/Kurz-Untersuchung und unserer Untersuchung können aufgrund der unterschiedlichen Fragestellungen und der unterschiedlichen Objekte nicht miteinander verglichen werden. Allerdings ergeben sich in beiden Untersuchungen ähnliche Zahlen für die Zuordnung realistischer Preise zu den jeweils vorgelegten Objekten. Insgesamt bestätigt sich aber aus unserer Sicht die Aussage von Claar, dass Grundschulkinder noch keine gesicherten Preisvorstellungen haben, wobei auch hier wieder eine Abhängigkeit von den Erfahrungen der Kinder festzustellen ist.
Schauen wir uns nun die Kenntnisse über Münzen und Geldscheine im Vergleich an.
Auch hier sınd die Ergebnisse der Untersuchungen nicht direkt vergleichbar, da bei uns die vollständige Kollektion von Münzen und Scheinen(bis 20€) den Kindern vorlag, während in der anderen Untersuchung nur einige vorlagen und die Kinder aus dem Gedächtnis weitere Münzen nennen sollten. Dass alle Kinder, Münzen und Scheine sicher kennen, können wir nicht bestätigen, da nur 36% der Kinder alle benennen konnten. Wir können also nicht wie Scherer global sagen:„Viele Kinder können ohne große Schwierigkeiten die verschiedenen Münzen identifizieren und den Geldwert der jeweiligen(einzelnen) Münze nennen.‘““, obwohl die einzelnen Münzen von recht vielen Kindern benannt werden konnten.
Die Anzahl der Kinder, die ın der Untersuchung von Hengartner und Röthlisberger alle Münzen und Geldscheine identifizieren konnten(70% bzw. 80%), lagen deutlich über unserer (36%) und sind eher mit den Zahlen vergleichbar, die wir für die einzelnen Münzen und Scheine festgestellt haben.
Schauen wir uns die Ergebnisse beim Sortieren/Vergleichen und Wechseln von Geldbeträgen an. Auch hier sınd die Ergebnisse nicht ohne weiteres vergleichbar, da bei Franke/Kurz dıe Kinder alle Münzen von 1Pf bis 5 DM sortieren sollten und bei uns jeweils nur einige Münzen dem Wert nach zu sortieren waren.
Münzen einer Sorte konnten in unserer Untersuchung 71% der Kinder richtig sortieren und dies stimmt mit Ergebnissen von Hengartner und Röthlisberger überein und liegt über den von Franke/Kurz ermittelten Ergebnissen, wobei die Kinder in dieser Untersuchung deutlich mehr Münzen zu sortieren hatten. Sind Münzen verschiedener Einheiten zu sortieren, erreichen unsere Kinder ın etwa die Ergebnisse von Franke/Kurz. In den Ergebnissen aller Untersuchungen wird deutlich, dass das Vergleichen und Sortieren von Münzen einer Sorte den Schulanfängern schon sehr gut gelingt, wobei auch in allen Untersuchungen deutlich wird, dass die aufgeprägte Zahl das entscheidende Sortierkriterium ist. Anders als bei Franke und Kurz haben bei uns die Kinder beim Sortieren nicht alle zwischen Euro und Cent““* unterschieden und wır haben durchaus Kinder angetroffen, die sich beim Sortieren am Durchmesser der Münzen orientierten, weitere Besonderheiten sind oben aufgeführt.
Beim Wechseln ergaben sich in den einzelnen Untersuchungen recht unterschiedliche Ergebnısse, was sicher auch mit den verwendeten Aufgabenstellungen zu tun hat. In der Untersuchung von Schmidt/Weiser wurde explizit keine Aufgabe zum Wechseln gestellt, bei Hengartner/Röthlisberger wechselte ein Drittel der Kinder einen Franken richtig in Rappen, in
** Scherer S. 47 “* Bei Franke/Kurz waren es Mark und Pfennige.
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