Teil eines Werkes 
Teil 1 (2005)
Entstehung
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Vergleich der Ergebnisse mit den Ergebnissen anderer Untersuchungen

unserer Untersuchung konnten 47% der Kinder 10ct richtig wechseln und in der Aufgaben der Untersuchung von Franke/Kurz wechselten 11% bzw. 12% der Kinder 5DM richtig ın 50Pf­Stücke bzw. 20DM richtig in 2DM-Stücke. Offensichtlich fällt es den Kindern leichter kleı­nere Beträge zu wechseln, wenn sie noch dazu freie Wahl haben, wie sıe wechseln.

So konnte sowohl bei Hengartner/Röthlisberger als auch bei uns festgestellt werden, dass die Kinder am ehesten halbieren, also in zwei mal 50 Rappen bzw. zweimal 5ct wechseln. Dıe Schwierigkeiten, die viele Kinder bei der Unterscheidung zwischen Anzahl und Wert haben, zeigen sich in dem in den Untersuchungen am häufigsten auftretenden Fehler deseins zu eins-Wechselns.

Betrachten wir das Rechen mit Geld. Hier sind Aufgaben vergleichbar, die ähnliche Anforde­rungen stellen, also das Rechnen mit einfachen, glatten Zahlen. Bei Schmidt/Weiser konnten alle Kinder die Aufgabe 4DM+ 2DM richtig lösen, wobei beide Summanden in 1DM­Stücken gegeben waren, die gleiche Aufgabe mit einem 2 DM-Stück für den zweite Sum­manden lösten noch 13 der 24 Kinder(54%) richtig. Bei Franke/Kurz sollten sich die Kinder vorstellen, dass sıe Zuckerwatte für 2 DM kaufen und für 3DM Karussell fahren, die Aufga­ben 2DM+ 3DM lösten hier 49% der Kinder richtig.

Die letztgenannte Aufgabe ıst mit der von uns gestellten AufgabeWie viel sınd 5 und 2 zusammen? vergleichbar, die 64% der Kinder richtig lösten. Es können also bei diesen Auf­gaben durchaus ähnliche Ergebnisse festgestellt werden, wenn die unterschiedlichen Bedin­gungen beachtet werden.

Die Additionsaufgaben, bei denen den Kindern reales Geld bzw. Abbildungen vom Geld vor­lagen, können in diesen Vergleich nicht einbezogen werden, da jeweils drei Summanden zu addieren waren, die nicht nur in 1-Stücken gegeben waren, hier waren die e Lösungshäufigkei­ten auch geringer.

In allen Untersuchungen auch den Darstellungen von Scherer ist festgestellt worden, dass am häufigsten Zählstrategien von den Kindern bei der Lösung genutzt wurden, dass also die Maßzahlen ın Kardınal- bzw. Zählzahlen übersetzt wurden.

Die genannten Gemeinsamkeiten und Unterschiede machen deutlich, wie problematisch es ist, Ergebnisse vorschnell zu verallgemeinern, wie wichtig es ist, immer ganz deutlich die Bedin­gungen und Aufgabenstellungen zu nennen, die ın jedem Fall Einfluss auf die Ergebnisse ha­ben.

Auch die ın unserer Studie erzielten Ergebnisse gelten nicht für die Grundschulkinder, son­dern für die Population, die an der Untersuchung beteiligt waren und sie machen aufmerksam auf Kompetenzen, die bei Schulanfängern angetroffen werden können. Sie sollen anregen, sıch immer wieder von den Kompetenzen von Schulanfängern zu überzeugen.

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